Deutschland und die anderen Nato-Staaten sehen sich mit Forderungen nach zusätzlichen Truppen für Afghanistan konfrontiert. Aus militärischer Sicht brauche es für den Bündniseinsatz am Hindukusch einige Tausend Soldaten mehr, hatte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in London gesagt. Es müsse verhindert werden, dass Afghanistan wieder zum "sicheren Zufluchtsort für internationale Terroristen" werde. In großer Runde soll dann beim Nato-Gipfel am 25. Mai in Brüssel beraten werden.
US-Generäle werben seit Monaten für mehr Soldaten in Afghanistan. Hintergrund ist das schnelle Erstarken der radikalislamischen Taliban. Die afghanische Regierung kontrolliert nach Militärangaben nur noch 60 Prozent des Landes. Die afghanische Armee ist überfordert. Neue internationale Soldaten würden vermutlich vor allem die als viel zu klein geltende Trainingsmission der Nato für die afghanischen Streitkräfte aufstocken.
Bundestagsmandat erlaubt 980 Soldaten
Für die Beratungs- und Ausbildungsmission ("Resolute Support") stellen die Alliierten und ihre Partner aktuell bis zu 13.500 Soldaten zur Verfügung. Nach Angaben aus Bündniskreisen wird derzeit darüber diskutiert, die Zahl auf 15.500 zu erhöhen. Deutschland beteiligte sich zuletzt mit rund 960 Bundeswehrsoldaten. Das noch bis Ende des Jahres laufende Bundestagsmandat erlaubt bis zu 980. Die meisten verwalten das große Nato-Lager in Nordafghanistan. Andere arbeiten als Trainer und Berater der afghanischen Streitkräfte.
US-Medien zufolge erwägt die Regierung von Präsident Donald Trump, ihre Truppen im Land um bis zu 5000 Mann aufzustocken. Im Gegensatz zu den Nato-geführten Truppen leiten die US-Amerikaner auch bilateral Hilfe für die afghanische Regierung - etwa durch Luftangriffe.
Quelle: n-tv.de , jug/dpa
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