In einigen umstrittenen Fällen habe die Bundeswehr schon vor längerer Zeit die Initiative ergriffen, sei aber zum Teil vor Ort auf harte Gegenwehr gestoßen, berichtete die Zeitung. Dies wolle die Verteidigungsministerin nicht länger hinnehmen: "Wenn wir in den kommenden Monaten den 35 Jahre alten Traditionserlass modernisieren, müssen wir auch an das Thema Kasernennamen ran", sagte von der Leyen.
Mit Blick auf den Fall um den rechtsextremen und terrorverdächtigen Offizier Franco A. lässt von der Leyen derzeit alle Kasernen nach Wehrmachtsdevotionalien wie Stahlhelmen oder Gewehren durchsuchen. Sie will auch ein neues Programm "Innere Führung heute" auflegen und den sogenannten Traditionserlass von 1982 überarbeiten. Dabei handelt es sich um ein umstrittenes Regelwerk, das seit mehr als 30 Jahren nicht mehr angetastet wurde. Es hält fest, wie die Bundeswehr mit ihren historischen Ursprüngen umgehen soll.
Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel, bezeichnete es ebenfalls als "überfällig", die letzten nach Wehrmachtoffizieren benannten Kasernen umzubenennen. Die Stützpunkte sollten "lieber nach Soldaten benannt werden, die im Widerstand waren".
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