Nordkorea prahlt mit neuer Rakete

  15 Mai 2017    Gelesen: 606
Nordkorea prahlt mit neuer Rakete
Mit einem neuen Raketentest provoziert Nordkorea am vergangenen Sonntag seine Feinde. Zum ersten Mal greift das kommunistische Regime dabei auf ein neues Modell zurück, das nach eigenen Angaben "einen mächtigen atomaren Sprengkopf tragen kann".

Nordkorea hat Details zu seinem jüngsten Raketenabschuss bekanntgegeben. Die Armee habe am Sonntag eine "neu entwickelte ballistische Mittel-/Langstrecken-Rakete" vom Typ Hwasong-12 getestet, teilte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag mit. Staatschef Kim Jong Un habe den Abschuss der Rakete persönlich überwacht.

Der Test habe dazu gedient, die technischen Eigenschaften des neuen Raketenmodells zu untersuchen, das "einen mächtigen und großen atomaren Sprengkopf tragen kann", lautete es in dem Bericht weiter. Das Geschoss sei nach 787 Kilometern planmäßig im Meer gelandet.

An die US-Regierung richtete Nordkorea zudem eine Warnung vor der Reichweite der neuen Rakete. Die USA sollten die Realität nicht verkennen, hieß es. Das US-Festland und das US-Einsatzgebiet im Pazifik seien in Reichweite für Angriffe. Man habe alle Mittel für einen Vergeltungsschlag.

Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat

Nordkorea hatte am Sonntagmorgen zum zweiten Mal binnen zwei Wochen eine ballistische Rakete abgefeuert und damit erneut seine Nachbarländer und die USA provoziert. Es war der erste Test seit dem Amtsantritt des südkoreanischen Staatschefs Moon Jae In.

Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.

Mit seinen Tests verstößt Nordkorea gegen Sanktionen des UN-Sicherheitsrats. Für Dienstag wurde nach Angaben von Diplomaten auf Antrag der USA und Japans eine Dringlichkeitssitzung des höchsten UN-Gremiums angesetzt.

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