Türkischer Minister zum Streit um Incirlik

  18 Mai 2017    Gelesen: 801
Türkischer Minister zum Streit um Incirlik
Berlin solle aufhören, sein Land herablassend zu behandeln: Der türkische Außenminister hat auf die Kritik am Besuchsverbot für deutsche Abgeordnete in Incirlik reagiert. Den Abzug der 260 Bundeswehrsoldaten würde Ankara "nicht behindern".
Deutschland steht es nach den Worten des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu frei, seine Truppen vom türkischen Stützpunkt Incirlik abzuziehen. In einem Interview mit dem türkischen TV-Sender NTV sagte der Minister, Deutschland solle aufhören, sein Land herablassend zu behandeln. Die Türkei werde nicht darum "betteln", dass die Deutschen bleiben: "Wenn sie gehen wollen, ist das ihre Sache."

Zum wiederholten Mal hatte die türkische Regierung in dieser Woche Mitgliedern des Verteidigungsausschusses einen Besuch in Incirlik verweigert.

Möglicherweise steht dies im Zusammenhang mit der in Deutschland erfolgten Gewährung von politischem Asyl für mehrere türkische Soldaten und deren Angehörige. Sie werden wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung in den Putschversuch vom Juli 2016 in der Türkei gesucht.

Die Bundesregierung erwägt jetzt erstmals den Abzug der rund 260 Soldaten, die sich von Incirlik aus mit "Tornado"- Aufklärungsflugzeugen am Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligen.

Der favorisierte Alternativstandort liegt in Jordanien. Kommende Woche findet ein Nato-Gipfel in Brüssel statt, bei dem es zu einem Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kommen könnte.

Quelle : spiegel.de

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