Cavusoglu: Solange Deutschland die Türkei negativ betrachtet - keine Besuchserlaubnis für Incirlik

  31 Mai 2017    Gelesen: 694
Cavusoglu: Solange Deutschland die Türkei negativ betrachtet - keine Besuchserlaubnis für Incirlik
Ankara wird keine Besuche deutscher Abgeordneter auf der Luftwaffenbasis Incirlik mehr zulassen, solange Deutschland feindselige Schritte gegen die Türkei unternimmt. Das erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag. Würde die Bundesrepublik ihre Haltung gegenüber Ankara ändern, könnte Ankara seine Stellung jedoch seinerseits revidieren.
Cavusoglu betonte, Deutschland müsse "positive Schritte" unternehmen, damit es Fortschritte im Streit um das Besuchsverbot für Bundestags-Abgeordnete geben könne. Er warf Deutschland erneut eine negative Haltung gegenüber der Türkei vor. Es gehe nicht, die Türkei "feindlich" zu behandeln und trotzdem Forderungen zu stellen.

Deutschland sollte verstehen, dass die Türkei, die es zu allem Möglichem zwingen kann und von der es alles bekommen kann, was es will, nicht mehr existiert. Diese ist nun Geschichte. Unter solchen Umständen ist es unmöglich, Besuche der deutschen Abgeordneten auf Incirlik zu gestatten", offenbarte der Außenminister gegenüber Journalisten in Ankara.

Am Montag wird Bundesaußenminister Sigmar Gabriel extra eine Reise in die Türkei absolvieren zu einem erneuten Anlauf, den Konflikt beizulegen, verlautete es aus den türkischen Regierungskreisen.

Wir stehen kontinuierlich in Kontakt mit Sigmar Gabriel, um die Probleme zu überwinden. Er selber wird am Montag kommen", bestätigte Cavusoglu bei der Pressekonferenz.

Die Türkei hat Bundestagsabgeordneten den Besuch der rund 260 deutschen Soldaten in Incirlik verboten, weil Deutschland türkischen Soldaten Asyl gewährt hat. Die Regierung in Ankara wirft diesen eine Beteiligung am Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 vor. Ebenso kritisierte sie mehrfach, dass die Bundesrepublik Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK schütze. Die Entscheidung der Bundesregierung über einen möglichen Abzug wird in den nächsten zwei Wochen erwartet. (rt deutsch/dpa)

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