Zudem gebe es mehr als 300 Verletzte, sagte ein Vertreter der Gesundheitsbehörde in der afghanischen Hauptstadt am Mittwoch. Die Opferzahl werde wohl noch steigen. In ersten Polizeiangaben war von einem Selbstmordattentäter die Rede. Der Anschlag habe sich im Diplomatenviertel unweit des Zugangs zur deutschen Botschaft ereignet, erklärte ein Polizeisprecher. Es gebe aber noch andere Vertretungen und auch den Präsidentenpalast in der Umgebung, daher sei das konkrete Ziel des Anschlags unklar. Aus deutschen Sicherheitskreisen verlautete, es sei noch unklar, ob deutsche Botschaftsmitarbeiter betroffen seien. Möglicherweise seien einheimische Beschäftigte verletzt worden.
Die Explosion war so stark, dass noch in mehreren hundert Metern Entfernung Türen und Fenster von Häusern beschädigt wurden. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Zuletzt hat neben den radikal-islamischen Taliban auch die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) vermehrt Anschläge in Afghanistan verübt. Die Gewalt in Afghanistan hat seit dem Abzug der meisten internationalen Soldaten Ende 2014 wieder deutlich zugenommen. Die Taliban kontrollieren oder haben Einfluss auf mehr als 40 Prozent des Landes, wie aus Schätzungen der USA hervorgeht.
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