Gazprom: US-Sanktionen schrecken Nord-Stream-2-Partner nicht ab

  21 Juni 2017    Gelesen: 653
Gazprom: US-Sanktionen schrecken Nord-Stream-2-Partner nicht ab
Die geplante Verschärfung der antirussischen Sanktionen durch die USA hat die Partner des russischen Energieriesens Gazprom im Rahmen von Nord Stream 2 nicht abgeschreckt: Keiner von ihnen hat bislang seinen Ausstieg aus dem Projekt angekündigt. Dies teilte Viktor Subkow, Aufsichtsratschef von Gazprom, am Mittwoch mit.
„Ich glaube, dass Europa an diesem Projekt sehr interessiert ist. Die größten Firmen haben ein Abkommen zur Finanzierung unterzeichnet, sie läuft praktisch jetzt schon, das Geld kommt an“, so Subkow. Jetzt einen Rückzieher zu machen, wäre absolut falsch, betonte der Aufsichtsratschef.

„Deshalb hoffe ich, dass die Vernunft die Oberhand gewinnt. Europa sollte wirklich diese Menge Gas erhalten – stabil 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Ich glaube, das Projekt wird klappen“, so Subkow weiter.

Keiner der Partner von Gazprom habe bislang den Wunsch geäußert, aus dem Projekt auszusteigen. „Im Gegenteil, alle Partner sind auf eine konstruktive Arbeit eingestellt, alles ist in Ordnung.“

Am vergangenen Mittwoch hatte der US-Senat mit Stimmenmehrheit den Gesetzentwurf zur Erweiterung der Sanktionen gegen Russland gebilligt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen gegen Moskau sollen eine Verringerung der maximalen Laufzeit der Marktfinanzierung von russischen Banken auf bis zu 14 Tage und von Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor bis zu 30 Tage vorsehen. Dabei handele es sich um Institutionen, die auf der Sanktionsliste stehen.

Zudem sieht der Gesetzentwurf die Möglichkeit vor, diejenigen Unternehmen zu bestrafen, die in russische Pipelines investieren oder als Zulieferer tätig sind. Dies soll schon ab einem Auftragswert von fünf Millionen Dollar möglich sein.

Das Nord-Stream-2-Projekt sieht den Bau von zwei Strängen mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr von der russischen Küste durch die Ostsee bis nach Deutschland vor. Gazprom würde über 50 Prozent Anteile an der Nord Stream-2 AG verfügen, die europäischen Unternehmen BASF, E.On, Engie, OMV und Shell über jeweils zehn Prozent.

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