Der SPD-Kanzlerkandidat, der am Donnerstag mit Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni über die steigenden Flüchtlingszahlen über die Mittelmeerroute sprechen will, nennt die Lage "hochbrisant" und will die Flüchtlingssituation zum Wahlkampfthema machen: "Wer auf Zeit spielt und versucht, das Thema bis zur Bundestagswahl zu ignorieren, verhält sich zynisch."
In Rom will Schulz mit Gentiloni über Sofortmaßnahmen sprechen. Sein Vorschlag: Gegen finanzielle Unterstützung von der EU-Kommission sollen andere EU-Länder Italien Flüchtlinge abnehmen. Deutschland nimmt Schulz da allerdings aus: "Jetzt sind die anderen EU-Mitgliedsstaaten dran."
Ganz neu ist der Plan nicht. Schulz drohte bereits, er werde als Kanzler sein Veto gegen den EU-Haushalt einlegen - wenn sich einzelne EU-Länder weiter weigern, Migranten aufzunehmen. Insgesamt tun sich die deutschen Parteien im Wahlkampf allerdings schwer mit dem Thema Flüchtlinge (lesen Sie hier die Analyse: Verdrängen, wegducken - und hoffen, dass nichts passiert).
In der "BamS" fordert der SPD-Chef zudem eine europäische Afrika-Strategie: "Mehr Fairness im Handel, mehr und effizientere Entwicklungshilfe, ein Stopp der Waffenverkäufe in Krisenregionen. Ohne eine wirtschaftliche Perspektive für Afrika wird es kein Ende des Flüchtlingsdramas geben."
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