Die USA sollten zuerst die richtige Entscheidung treffen, sagte Kim demnach. Die USA sollten "durch ihre Handlungen zeigen, ob sie die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verringern und einen gefährlichen militärischen Zusammenstoß verhindern wollen". Kim habe das Militär angewiesen, jederzeit einsatzbereit zu sein, wenn er eine Entscheidung treffe, berichtete KCNA.
Die nordkoreanische Regierung hatte Vorbereitungen für einen Angriff auf die Pazifikinsel Guam angekündigt, wo die USA einen Militärstützpunkt haben. US-Verteidigungsminister Jim Mattis warnte Nordkorea indes davor, einen Krieg gegen sein Land zu riskieren. "Wenn sie die Vereinigten Staaten unter Beschuss nehmen, könnte sich dies sehr schnell zu einem Krieg zuspitzen", sagte er vor Journalisten.
Mattis sagte, die USA könnten die Flugbahn einer nordkoreanischen Rakete binnen Augenblicken abschätzen. Sollte die Rakete Richtung auf Guam nehmen, "werden wir sie außer Gefecht setzen".
Konfliktpotenzial bieten die kommenden Tage. Im Lauf des Tages begehen beide koreanische Staaten den Sieg gegen die japanischen Besatzer zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Staatsführung in Pjöngjang könnte dies für eine weitere Demonstration der Stärke nutzen.
In der kommenden Woche sollen gemeinsame Militärmanöver der USA und Südkoreas beginnen. Nordkorea betrachtet die als akute Bedrohung des Landes.
Südkorea deeskaliert verbal
Südkorea will nach den Worten seines Präsidenten Moon Jae In einen Krieg auf der Halbinsel "um jeden Preis verhindern". Seine Regierung werde die diplomatischen Bemühungen zur Lösung der Frage der atomaren Aufrüstung und der Raketen Nordkoreas verstärken, sagte Moon. "Wir müssen die nordkoreanische Atomfrage friedlich lösen, egal wie viele Höhen und Tiefen es gibt."
Über einen militärischen Einsatz auf der koreanischen Halbinsel könne ausschließlich Seoul entscheiden, betonte Moon. "Niemand kann ohne die Zustimmung der Republik Korea über eine militärische Aktion entscheiden."
Dennoch werde Südkorea seine Verteidigungskapazitäten verstärken, um den Frieden zu sichern. "Gleichzeitig bleiben unsere Türen für einen militärischen Dialog offen, um sicherzustellen, dass sich die militärischen Spannungen zwischen Süd und Nor (Korea) nicht verschlechtern."
Die EU-Staaten wollen indes ihre diplomatischen Bemühungen für eine friedliche Beilegung der Nordkorea-Krise verstärken. Wie die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini nach einem Sondertreffen der für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter mitteilte, soll dazu verstärkt die Diskussion mit den früheren Teilnehmern der 2009 abgebrochenen Sechs-Parteien-Gespräche gesucht werden. Diese waren 2003 ins Leben gerufen worden, um den Konflikt um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm zu entschärfen. Zu den Teilnehmern gehören neben Nordkorea die USA, China, Russland, Japan und Südkorea.
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