Deutschland wünscht sich klare Regeln bei Investitionen in Indien

  23 September 2015    Gelesen: 1826
Deutschland wünscht sich klare Regeln bei Investitionen in Indien
Anfang Oktober wird Bundeskanzlerin Angela Merkel Indien besuchen. Ein wichtiger Gesprächsgrund sind die rückwirkenden Steuern in Indien, die international absolut unüblich sind. Wie auch andere Staaten, z.B. die USA, sieht Deutschland in der “Retrospektive Taxation” ein Unsicherheitsmoment für in Indien tätige ausländische Firmen, die Unternehmensteile außerhalb Indiens verkauften. Wenn diese Firmenverkäufe auch indische Töchter beträfen, forderte der indische Fiskus zuweilen nachträglich anteilige Steuern auf die Veräußerungen ein. Aus deutscher Sicht sei ein verlässliches Steuersystem aber eine Grundvoraussetzung für mehr deutsches Investment in Indien. Investitionsregeln dürften nicht im laufenden Prozess nachträglich geändert werden

Die Kanzlerin plant, mit sieben Kabinettsmitgliedern nach Indien zu reisen, und wird von einer 50-köpfigen Arbeitsgruppe bei den deutsch-indischen Konsultationen begleitet werden.

Eine Zusammenarbeit mit Indien sucht Deutschland auch bei der Berufsbildung, dem Skill India Projekt, und den geplanten Smart Citys. Mit seinem dualen Ausbildungssystem kann Deutschland als Vorbild für Indien fungieren. Bei den Smart Citys hatte der Siemens-Konzern zuletzt komplette Lösungen angeboten. Auch bei großen Eisenbahnprojekten würden deutsche Unternehmen gerne teilhaben.
Deutschland sieht sich als Vorreiter im Bereich Umwelt und erneuerbaren Energien. Über die KfW-Bank stünden 1 Milliarde Euro Fördermittel bereit, um z.B. Solaranlagen auf innerstädtischen Dächern zu installieren. Auch die Stromnetze für Energie aus den erneuerbaren Quellen will Deutschland in Indien fördern.

Auf dem Gebiet des Umweltschutzes kann sich Deutschland eine Zusammenarbeit beim Clean Ganga Projekt vorstellen. Deutschland habe lange zurückreichende Erfahrungen bei der Säuberung von Flüssen wie z.B. der Rhein.

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