Auf dem Düsseldorfer Flughafen protestierten am frühen Abend Menschenrechtsaktivisten gegen die Abschiebung. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 180 Demonstranten an der Aktion. Zwischenfälle habe es keine gegeben, sagte ein Sprecher. Die Aktivisten hatten sich in der Abflughalle des Airports versammelt.
Die Halle war wegen der Warteschlangen vor den Schaltern der Fluggesellschaft Air Berlin deutlich voller als üblich, wie ein Flughafensprecher sagte. Die Airline hatte nach Krankmeldungen zahlreicher Piloten viele Flüge absagen müssen. Vor den Schaltern standen deshalb auch am Nachmittag viele Passagiere, die auf eine Umbuchung warteten.
"Signal der Härte" im Wahlkampf
Pro Asyl hält den Abschiebeflug für ein Wahlkampfmanöver. "Man will ein Signal der Härte setzen, um kurz vor der Bundestagswahl im flüchtlingsfeindlichen Milieu nach Stimmen zu fischen", sagte der Geschäftsführer der Organisation, Günter Burkhardt. Auf Transparenten und Schildern standen Appelle wie "Abschiebungen stoppen!" oder "Keine Abschiebungen in den Tod!".
Es ist die erste Sammelabschiebung nach Afghanistan seit dem Anschlag vom 31. Mai in Kabul, bei dem die deutsche Botschaft schwer beschädigt worden war. Hilfsorganisationen lehnen die Abschiebungen ab, weil die Situation in Afghanistan lebensgefährlich sei. Bisher hat Deutschland in etwa einem halben Dutzend Sammelflügen mehr als 100 abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben.
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