Merkel verlangt von SPD Absage an R2G

  17 September 2017    Gelesen: 601
Merkel  verlangt von SPD Absage an R2G
Seit vier Jahren regiert Angela Merkel ziemlich geräuschlos mit der SPD. Eine Mehrheit für ein rot-rot-grünes Bündnis ist ziemlich unwahrscheinlich. Kein Grund für die Kanzlerin, die Sozialdemokraten nicht mit diesem Thema zu attackieren.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die SPD aufgefordert, sich vor der Bundestagswahl von einem möglichen Regierungsbündnis mit der Linken zu distanzieren. "Wir leben in unruhigen Zeiten. Und Experimente können wir uns im Augenblick nicht erlauben", sagte die CDU-Chefin während eines Wahlkampfauftrittes in Binz auf der Insel Rügen.

"Die SPD, die kann man fragen, wann man will und wen man will. Man bekommt auf eine Frage keine Antwort. Macht Ihr Rot-Rot-Grün, wenn es reicht, oder nicht?" Deutschland brauche für die nächsten Jahre Stabilität und Sicherheit. "Ich finde es schon für den weiteren Weg von Deutschland wichtig, dass man das weiß, was die Sozialdemokratie macht."

"Negative Seite" der Globalisierung

Merkel schloss auf der Kundgebung die Wiederholung einer Flüchtlingskrise wie 2015 kategorisch aus: "Ein solcher Herbst kann, darf und wird sich auch nicht wiederholen." Die Bundesregierung habe die damalige Entwicklung analysiert und die Schlüsse gezogen, sagte Merkel - etwa durch einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen und mehr Hilfe in den Herkunfts- und Transitländern, damit Schlepper die Menschen gar nicht erst weiter nach Europa brächten. "Unsere Antwort heißt, wir müssen dort, in der Nähe der Fluchtursachen helfen." Es sei keine humanitäre Maßnahme, wenn man Menschen in Not Schleuserbanden überlasse.

Die Flüchtlingskrise sei die "negative Seite" der Globalisierung, von der Deutschland bisher massiv profitiert habe. Menschen in anderen Teilen der Welt wüssten durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten, wie man auch in Europa lebe. Die Antwort müsse sein, "dass Menschen in anderen Regionen auch Hoffnung haben, dass es auch bei ihnen in der Heimat besser wird". Dafür sei auch Deutschland zu einem Teil verantwortlich.

Vereinzelte Pfiffe während der Rede

Viele Staaten, auch Deutschland, hätten sich vor dem Jahr 2015 zu wenig etwa um die Versorgung syrischer Flüchtlinge in der Nahost-Region gekümmert, räumte Merkel ein. Die Kanzlerin verteidigte abermals mit Hinweis auf die Kriege in Syrien und dem Irak die Hilfe für Flüchtlinge. "Danke, dass Sie in einer humanitären Notlage geholfen haben", sagte sie zu den ehren- und hauptamtlichen Helfern. Dies sei ein "richtiges und großes humanitäres Signal" gewesen.

Merkels Auftritt in Binz war von vereinzelten Pfiffen begleitet worden. Die CDU sprach von 5000 Zuhörern, die die Rede auf dem Kurplatz und vor einer Videoleinwand auf einem benachbarten Platz verfolgten.

Quelle: n-tv.de

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