FBI hörte Trump-Vertrauten ab

  19 September 2017    Gelesen: 655
FBI hörte Trump-Vertrauten ab
Im vergangenen Jahr machte der damalige Präsidentschaftskandidat Trump mit der Behauptung Schlagzeilen, Obama lasse ihn abhören. Dass Justizministerium wies das zurück. Doch nun zeigt ein CNN-Bericht, dass Trump damit womöglich gar nicht so falsch lag.

Die möglichen Russland-Verbindungen des Wahlkampfteams des heutigen US-Präsidenten Donald Trump machen in den USA wieder Schlagzeilen. Im Zentrum eines Berichts von CNN steht der ehemalige Wahlkampfmanager Trumps, Paul Manafort. Diesen soll die Bundespolizei FBI zweimal innerhalb der vergangenen Jahre über einen längeren Zeitraum abgehört haben, wie der Sender unter Berufung auf anonyme Geheimdienstquellen berichtet.

Pikant daran ist, dass Trump im vergangenen Jahr behauptet hatte, die Obama-Administration lasse ihn abhören – tatsächlich fällt die Phase der Überwachung Manaforts in eine Zeit, in der dieser mit dem späteren Präsidenten Gespräche führte. Überdies hatte Manafort eine Wohnung im New Yorker Trump Tower, in dem auch der heutige Präsident lebt. Es ist also nicht auszuschließen, dass ein Gespräch Trumps mit Manafort abgehört wurde – Belege gebe es dafür aber auch nicht, heißt es. Das US-Justizministerium hatte seinerzeit Trumps Anschuldigungen zurückgewiesen.

Hintergrund für die Überwachungen Manaforts sei zunächst dessen Engagement für den einstigen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und später der Verdacht einer Verbindung des Trump-Teams nach Russland gewesen. Dabei soll es Hinweise darauf gegeben haben, dass Manafort Russland ermutigte, sich in den US-Wahlkampf einzumischen. Das hätten drei Quellen angegeben, zwei davon hätten aber betont, dass die Beweislage nicht zwingend war.

Zweite Überwachung ab 2016

Das FBI habe 2014 begonnen, den Lobbyisten und Politikberater abzuhören. Dabei ging es um die Arbeit mehrerer Beraterfirmen, die für die russlandtreue Regierungspartei in der Ukraine und damit Präsident Janukowitsch arbeiteten. Der Verdacht der Korruption stand im Raum – die Überwachung wurde aber schließlich abgebrochen. Belastendes Material sei nicht gefunden worden.

Zur erneuten Überwachung Manaforts sei es dann im vergangenen Jahr gekommen. Diesmal ging es um die möglichen Russlandverbindungen von Trumps Wahlkampfteam. Den Quellen zufolge seien Nachrichten zwischen Manafort und verdächtigen russischen Funktionären wie auch unter den Russen selbst abgefangen worden, die den Verdacht gegen den US-Berater erneuerten. Teil der Ermittlungen sei die Durchsuchung eines Lagerraums Manaforts – mit unbekanntem Ergebnis.

Offenbar setzte diese zweite Überwachungsphase aber erst im August ein, also nach dem Ende von dessen dreimonatigen Gastspiel als Wahlkampfchef. Diese zweite Phase der Überwachung soll bis ins Jahr 2017 angedauert haben. Auch noch nach Trumps Amtsantritt sollen Manafort und Trump Gespräche geführt haben, heißt es bei CNN. Auf Anraten ihrer Anwälte hätten sie diese eingestellt.

Quelle: n-tv.de

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