Syrien-Konflikt zeigt: USA verlieren Machtstellung - Experte

  21 September 2017    Gelesen: 1085
Syrien-Konflikt zeigt: USA verlieren Machtstellung - Experte
Die USA und die Uno haben im Syrien-Krieg ihre Haltlosigkeit gezeigt, meint der US-Experte und Professor an der russischen Akademie für Militärwissenschaften, Sergej Sudakow.
Sie hätten die Wüste mehrere Jahre lang bombardiert und Geld im wahrsten Sinne des Wortes im Sand begraben. Syrien sei aber nur die Spitze des Eisbergs, die zeigt, dass die Welt multipolar wird.

„Das amerikanische Reich wird natürlich wie auch das Römische Reich nicht in einem Augenblick zusammenbrechen. Aber der Prozess der Reduzierung der Rolle von Amerika ist im Gange. Es beginnt allmählich, seinen Glanz und seine Attraktivität zu verlieren. Und die USA versuchen, ihre Größe mit allen Mitteln wiederherzustellen. Lasst uns an den Slogan erinnern, mit dem Trump zu den Wahlen ging, "Amerika wieder groß machen". Das bedeutet, dass die Aufgabe, Amerika groß zu machen, auch für gewöhnliche Amerikaner, die für Trump gestimmt haben, eine Schlüsselaufgabe ist. Wenn Amerika ebenso mächtig wie vorher wäre, hätte Trump nicht unter diesem Slogan gewonnen. Und wir sehen, dass Amerikas Macht sehr stark zurückgegangen ist“, äußerte Sudakow.

Zudem würden die USA riesige Geldmengen — fast ein Drittel aller UN-Friedenssicherungseinsätze — zahlen und daher als inoffizieller Dirigent der Uno gelten. Viele Länder würden das verstehen wie auch die Tatsache, dass die USA versuchen, sich aufgrund ihrer Beiträge die Führung zu verschaffen. Aber es gebe auch einen weiteren, sehr wichtigen Hintergrund:

„Trump versteht, dass man nur durch die Uno einen weiteren Druck auf Russland ausüben kann, wie etwa, Russlands Vetorecht einschränken, um sicherzustellen, dass Russland nicht das Recht hat, in bestimmten Fällen Veto einzulegen. Aber das bedeutet, dass die UN-Reform dazu führen kann, dass die Uno als Organisation nicht mehr existieren wird. Wenn Trump wirklich eine vollwertige Reform durchführen wollte, hätte er lange und vollwertige Beratungen mit allen UN-Mitgliedsstaaten durchführen sollen. Die Initiative sollte vom UN-Sekretariat ausgehen.“

Trump hat wiederholt große Reformen der Uno gefordert. Dem Chef des Weißen Hauses zufolge muss die UNO das veraltete bürokratisierte System modernisieren. Dieses Problem ist für den US-Präsidenten besonders wichtig, weil die meisten Fonds in den Vereinten Nationen aus dem US-Budget finanziert werden.
Die Reform der Vereinten Nationen sei in der Tat überfällig, meint Sudakow. Das Hauptprinzip der Organisation ist immer Respekt für die Souveränität der Nationen gewesen. Allerdings kann die Uno heute der Aggression etwa seitens der USA nicht widerstehen.

„Die Vereinigten Staaten verletzten alle UN-Mandate, indem sie im Jahr 2003 den Irak angriffen. Sie töteten zahlreiche Menschen — etwa eine Million Menschen laut WHO-Angaben und sorgten für eine Großzahl an Flüchtlingen. Und all dies unter Umgehung des Mandats. Auch jetzt brauchen die USA kein UN-Mandat, um auf dem syrischen Territorium zu kämpfen, in einem souveränen Staat.“

Quelle: sputniknews

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