Vor einer Woche hatten die Unionsparteien mit 32,9 Prozent der Zweitstimmen das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Analysen zufolge waren mehr ein eine Million Konservative Wähler zur AfD abgewandert, die 12,6 Prozent der Stimmen holte und insbesondere in Teilen Bayerns und in Sachsen stark abschnitt, wo wie sogar stärkste Partei wurde.
Nicht nur aus Seehofers CSU mehren sich seitdem die Stimmen, die eine Kurskorrektur der Schwesterparteien nach rechts fordern. Sachsens CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte gegenüber der Funke Mediengruppe: "Wir müssen umschwenken". Die konservative CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel sagte der "Bild am Sonntag", das schlechte Wahlergebnis sei darauf zurückzuführen, dass die CDU ihren "wertkonservativen" Flügel "verlassen" habe.
98 Prozent für Merkel
Trotz der massiven Kritik an dem Parteikurs, für den viele Konservative, die Kanzlerin verantwortlich machen, sitzt allerdings Angela Merkel fest im Sattel. Der Emnid-Umfrage zufolge wünschen sich nur 27 Prozent einen Rücktritt Merkels. 69 Prozent wollen, dass sie bleibt. Unter den Unionsanhängern sprechen sich demnach trotz der hohen Wahlverluste 98 für Merkels Verbleib aus.
Die Zustimmung für CSU-Chef Seehofer ist dagegen deutlich geringer. 38 Prozent der Unionsanhänger befürworten seinen Rücktritt. 52 Prozent wünschen sich, dass er weitermacht. Nachdem es aus Teilen der Partei offene Rücktrittsforderungen an Seehofer gegeben hatte, hatte sich das CSU-Präsidium geeinigt, Personaldebatten auf den anstehenden Parteitag im November zu vertagen.
Quelle: n-tv.de
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