Krise schadet Kataloniens Arbeitsmarkt

  04 November 2017    Gelesen: 764
Krise schadet Kataloniens Arbeitsmarkt
Während in Spanien die Arbeitslosenzahlen sinken, gehen in Katalonien allein im Oktober 14.000 Jobs verloren. Die unsichere politische Lage veranlasst Unternehmen, die Region zu verlassen. Das trifft den Arbeitsmarkt schwer.
Katalonien bekommt das politische Gezerre um eine Loslösung von Spanien am Arbeitsmarkt zu spüren. Die Beschäftigungslosigkeit stieg dort im Oktober deutlich stärker als in den anderen Regionen des Landes. Die Zahl der Arbeitslosen legte um rund 3,7 Prozent oder 14.698 zu, wie das Arbeitsministerium in Madrid mitteilte. Landesweit fiel der Anstieg mit rund 1,7 Prozent dagegen weniger als halb so stark aus. Wegen der politischen Krise haben fast 2000 Unternehmen ihren Firmensitz aus Katalonien verlegt.

Insgesamt hatten im vergangenen Monat der Statistik zufolge 3,47 Millionen Frauen und Männer in Spanien keinen Job, das sind fast 57.000 mehr als im Vormonat. Nach dem Ende des Sommers ist ein Anstieg üblich, da viele Saisonkräfte in der Tourismusbranche ihren Job verlieren. Werden solche jahreszeitlichen Schwankungen herausgerechnet, dann sank die Arbeitslosigkeit dagegen um fast 24.000.

Spanien zählt zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Europas und hat die Katalonien-Krise bislang gut weggesteckt. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent zu, das der Eurozone nur um 0,6 Prozent. In der Industrie liefen die Geschäfte im Oktober so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 1,5 auf 55,8 Punkte, wie das Institut IHS Markit ermittelte.

Nach Verkündung der Unabhängigkeit Kataloniens durch das Regionalparlament hatte die Zentralregierung in Madrid umgehend die dortige Regierung abgesetzt und für den 21. Dezember Neuwahlen festgelegt. Am Montag erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mitglieder der entmachteten katalanischen Regionalregierung.

Quelle: n-tv.de

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