Der Konzern steckt derzeit viel Geld in den Ausbau von Forschung und Entwicklung, um auch künftig in der Autobranche führend zu bleiben, wenn mehr elektrische und autonome Wagen auf den Straßen rollen und Fahrzeughersteller verstärkt Mobilitätsdienste wie Carsharing anbieten müssen.
Die Münchner bringen zudem 2017 und 2018 insgesamt rund 40 neue und überarbeitete Modelle der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce auf den Markt. Konzernchef Harald Krüger sagte, im vierten Quartal sei deshalb "unverändert von höheren Aufwendungen" auszugehen. Zudem bleibt der Wettbewerb aus BMW-Sicht hart; vor allem in den USA kämpfen die Hersteller mit hohen Rabatten um Kunden.
Im Autogeschäft will der Oberklasse-Konzern auch 2017 wie gewohnt eine Rendite (Ebit-Marge) zwischen acht und zehn Prozent einfahren. Im dritten Quartal ging der Wert auf 8,3 Prozent zurück. Damit lag BMW hinter Mercedes mit 9,2 Prozent und auch hinter dem vom Dieselskandal geschüttelten Rivalen Audi mit 8,9 Prozent. Analysten zeigten sich mit dem dritten Quartal unzufrieden - an der Börse gab die BMW-Aktie um zwei Prozent nach.
Von Januar bis September erzielten die Münchner im Kerngeschäft eine Rendite von 9,1 Prozent. Die Autosparte fuhr in diesem Zeitraum einen operativen Gewinn von 5,9 Milliarden Euro (plus 1,5 Prozent) und einen Umsatz von 64,7 Milliarden Euro (plus 2,3 Prozent) ein.
BMW will mehr große Wagen verkaufen
BMW setzt auf die hohe Nachfrage nach großen Fahrzeugen wie 7er oder Geländewagen. Diese spülen nicht nur dank höheren Preise mehr Geld in die Kasse, sondern werfen in der Regel auch eine höhere Rendite ab, weil die Käufer mehr teure Zusatzausstattung bestellen. Die Bayern bringen bis 2020 weitere große Modelle wie den 8er oder den Riesengeländewagen X7 auf den Markt. Allen Kunden sollen verstärkt Extras angeboten werden, um pro Fahrzeug mehr Geld verdienen zu können.
Zudem tritt BMW auf die Kostenbremse: So werden weniger Varianten von Lenkrädern oder Sitzen angeboten, um die Produktion einfacher und günstiger zu halten. Auch beim Einkauf lässt sich so Geld sparen. Viele Teile bezieht BMW aus Kostengründen gemeinsam mit Konkurrent Daimler. Zwischen den beiden Konzernen herrschte allerdings zuletzt dicke Luft wegen der Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer. Im Oktober waren Ermittler der EU zunächst bei BMW, später auch bei Daimler, VW und Audi angerückt.
Quelle: n-tv.de
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