Wenn der israelische Arm bis nach Berlin reicht...

  19 Dezember 2017    Gelesen: 843
Wenn der israelische Arm bis nach Berlin reicht...
„Spionageaktivitäten auf deutschem Boden sind strafbar und werden von uns nicht geduldet. Das gilt für jeden ausländischen Staat und auch für jeden Nachrichtendienst.“ Das waren die Worte des Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) forderte gar eine gründliche Untersuchung, um dem Vorwurf nachzugehen, ob der türkische Geheimdienst über Imame, Lehrer, Dolmetscher und Schüler Anhänger der Gülen-Bewegung ausforscht, um sie dann zu verfolgen. Derweil kann ein Ex-Pressesprecher der israelischen Armee und jetzige Abteilungsleiter des Bereichs internationaler Beziehungen im israelischen Ministerium für Nachrichtendienste in einem Facebook-Eintrag jenen offen drohen, die mutmaßlich den "Davidstern" öffentlich verbrannt haben.
Berlin / TP - Er ist kein Anhänger von Erdogan, auch kein Imam, Lehrer, Dolmetscher, gar ein Schüler, der Anhänger der Gülen-Bewegung ausforscht und an die türkischen Behörden meldet. Wäre er das, wäre die Empörungswelle schon längst über die türkischen Migranten mehrfach hinweggerollt. Bei einem Ex-Pressesprecher der israelischen Armee und jetzigen Abteilungsleiter des Bereichs internationaler Beziehungen im israelischen Ministerium für Nachrichtendienste namens Arye Sharuz Shalicar ist das nicht der Fall.

Am vergangenem Freitag schrieb diese Shalicar unter Bezugnahme eines WELT-Artikels, dass diejenigen in Deutschland, "die denken, dass sie den Davistern öffentlich verbrennen können, ohne dafür bestraft zu werden." zur Rechenschaft gezogen werden. "WIR wissen WER ihr seid, WO ihr seid und Wie WIR EUCH zur Rechenschaft ziehen können. WIR bestimmen Zeitpunkt und Ort. Lebt mit der Angst!" teilte Shalicar in einem Facebook-Eintrag weiter mit.

Wie gesagt, dieser Mann ist kein türkischer Dönerverkäufer oder ein Lehrer, schon gar kein Imam; er ist der Abteilungsleiter des Bereichs internationaler Beziehungen im israelischen Ministerium für Nachrichtendienste. Dass dieser Eintrag bis heute nicht einmal in einer Randnotiz in den Medien erwähnt wird, ausser dass es in sozialen Medien derzeit unter Usern Verbreitung findet, spricht Bände.

Eins muss man dem Shalicar jedoch zugute halten, falls de Maizière oder Gabriel doch noch auf ihn aufmerksam werden: drei Tage zuvor wollte er noch einem Demonstranten aus Berlin Shalom und Selam sagen, auch wenn dieser laut BILD-Bericht, Israelis den Tod wünschen würde. Brennt jedoch ein Davidstern, so kennt der Mann kein Pardon und wird die Verursacher zur Rechenschaft ziehen. Jetzt ist nur noch zu klären, ob diese Fahnenverbrenner mit Selbstjustiz oder der Todesstrafe rechnen müssen, die die israelische Regierung bereits als Gesetzesinitiative vorbereitet hat.

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