Russland verlegt Helikopter nach Armenien

  09 Dezember 2015    Gelesen: 1203
Russland verlegt Helikopter nach Armenien
Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei ist das Verhältnis beider Länder äußerst angespannt. Nun stationiert Moskau Kriegsgerät in einem Nachbarland - offiziell um einen anderen Konflikt zu verhindern.


Inmitten des Streits mit der Türkei hat Russland mehrere Kampf- und Transporthubschrauber in der Südkaukasusrepublik Armenien unweit der türkischen Grenze stationiert. Sieben Maschinen der Typen Mi-24P und Mi-8MT seien von der russischen Stadt Krasnodar zum russischen Stützpunkt Erebuni verlegt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit. Bis zum Jahresende sollen weitere Armeehubschrauber auf der Basis nahe der armenischen Hauptstadt Eriwan stationiert werden.

Russland ist Schutzmacht von Armenien und hat in der früheren Sowjetrepublik Tausende Soldaten stationiert. Mit der Präsenz will Moskau unter anderem einen Konflikt Armeniens mit Aserbaidschan verhindern. Die Nachbarn streiten etwa um die abtrünnige Region Berg-Karabach. Das Verhältnis zwischen Ankara und Moskau ist seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei angespannt.

Russische Provokation im Bosporus?

Erst am Vortag hatten Bilder von russischen Soldaten in türkischen Hoheitsgewässern für neue Spannungen gesorgt. Die Regierung in Ankara bestellte den russischen Botschafter ein, wie ein Vertreter des Ministeriums sagte. Mehrere türkische Medien hatten am Wochenende Bilder von einem Soldaten auf dem russischen Kriegsschiff "Cäsar Kunikow" gezeigt, der bei der Durchfahrt durch den Bosporus offenbar ein Abschussgerät für eine Flugabwehrrakete in Position hielt.

Außenminister Mevlüt Cavusoglu forderte Russland auf, derartige "Provokationen" zu unterlassen. Er hoffe darauf, dass es sich um einen "Einzelfall" handele. Russland solle sich wie ein "reiferer Staat" verhalten. Laut dem türkischen Fernsehsender NTV gehörte das Schiff der russischen Schwarzmeerflotte. Andere Medien berichteten, der Vorfall habe sich bereits am Freitag ereignet.

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