Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten im Iran

  29 Dezember 2017    Gelesen: 510
Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten im Iran
Teheran (dpa) - Hunderte haben am Donnerstag in der nordostiranischen Provinz Chorassan Rasawi gegen hohe Lebenshaltungskosten, Arbeitslosigkeit sowie die iranische Nahostpolitik protestiert. An den Demonstrationen in den Städten Maschad, Nejschabur und Kaschmar nahmen nach Angaben iranischer Nachrichtenagenturen Hunderte - laut sozialen Netzwerken Tausende - teil. Am Schohada Platz in Maschad kam es demnach auch zu Zusammenstößen mit Polizei- und Sicherheitskräften. Einige Demonstranten seien festgenommen worden.
Mit Slogans wie «Nieder mit Ruhani» forderten einige Demonstranten in Maschad den Rücktritt von Präsident Hassan Ruhani. Die nach dem Wiener Atomabkommen von 2015 versprochenen Wirtschaftsreformen lassen weiter auf sich warten. Daher herrscht im Iran immer noch eine Wirtschaftskrise. Lebenshaltungskosten sowie Arbeitslosigkeit sind weiterhin hoch.

Neben den nicht eingehaltenen Wirtschaftsversprechen Ruhanis wurde auch die Nahostpolitik seiner Regierung scharf verurteilt. Mit dem Slogan «Nicht Gaza, nicht Syrien, nicht Libanon, wir opfern uns nur für den Iran», forderten die Demonstranten mehr Aufmerksamkeit für ihr eigenes Land.

Die Kritik an der iranischen Nahostpolitik wird im Land immer lauter. Die Regierung habe mit Unterstützung der Palästinenser, Syriens und des Libanons die nationalen Interessen des eigenen Landes untergraben und das Leben der Menschen erschwert, so die Kritiker.

Der Gouverneur Maschads, Mohamed-Rahim Norusian, bezeichnete die Proteste als illegal, da sie ohne Kenntnis der Behörden stattgefunden hätten. Dennoch habe die Polizei mit «Toleranz und Geduld» reagiert. Festgenommen worden seien nur diejenigen, die materielle Schäden anrichten wollten, sagte Norusian der Nachrichtenagentur ISNA.

Quelle:deutsch.trt

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