"Oppositionsromantik ist auch keine Lösung"

  19 Januar 2018    Gelesen: 611
"Oppositionsromantik ist auch keine Lösung"
Sie war gegen die GroKo, jetzt wirbt sie dafür. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer erklärt ihren Sinneswandel - und warum die Erneuerung der SPD auch in der Regierung möglich sei.
Malu Dreyer ist die beliebteste Spitzenpolitikerin in ihrer Partei. Beim SPD-Parteitag im Dezember erzielte die Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz mit 97,5 Prozent das beste Ergebnis aller sechs Stellvertreter. Seither gilt sie als Hoffnungsträgerin.

Auch wenn es nun darum geht, die 600 Delegierten beim SPD-Parteitag am kommenden Sonntag in Bonn davon zu überzeugen, dass die Sozialdemokraten mit CDU und CSU über eine erneute Große Koalition verhandeln sollten. Dreyer spielt auch deshalb eine entscheidende Rolle, weil sie lange zu den lautesten GroKo-Skeptikern gehörte und stattdessen eine unionsgeführte Minderheitsregierung favorisierte.

"Man kann nur jemanden tolerieren, der bereit ist, toleriert zu werden", sagt Dreyer über ihren Sinneswandel. Der Union fehle der Mut für eine Minderheitsregierung, daher sei die SPD in einer neuen Lage. Die Ministerpräsidentin fordert ihre Partei auf: "Wir müssen der Realität ins Auge sehen."

spiegel.de

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