"Da fühlt man sich doch verarscht"

  03 Februar 2018    Gelesen: 935
"Da fühlt man sich doch verarscht"
Die SPD will sachgrundlose Befristungen abschaffen. Unternehmer verteidigen die umstrittene Beschäftigungsform, vor allem junge Menschen leiden jedoch darunter.

Laura Fischer* kennt das, ziemlich gut sogar. Vor ihr sitzen jeden Tag junge Menschen, viele klagen über das gleiche Problem: befristete Arbeitsverträge. Fischer kennt sich damit nicht nur gut aus, weil sie in der Akademikervermittlung einer Berliner Arbeitsagentur arbeitet. Sie steckt in demselben Dilemma. Im April läuft ihr Vertrag aus. Sie würde gern bleiben, aber ihr Beschäftigungsverhältnis ist sachgrundlos befristet. 2,8 Millionen Menschen in Deutschland arbeiteten 2017 in befristeten Jobs, die Hälfte davon ohne einen so genannten Sachgrund. Ein erhöhter Arbeitsanfall, Erstanstellungen und Vertretungen sind zulässige Sachgründe, gestützt darauf können Arbeitsverhältnisse mehrfach hintereinander verlängert werden, immer wieder. Sachgrundlose Befristungen sind nur bei Neueinstellungen möglich und auf insgesamt höchstens zwei Jahren begrenzt. Diese umstrittene Befristungsvariante ist eines der Topthemen in den Koalitionsverhandlungen. Die SPD will sie abschaffen, aber auf Seiten von CDU und CSU ist der Widerstand groß.

n-tv


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