Der russische Blogger und Abenteurer Alexander Belenki ist im Januar in die Ukraine gereist und hat hautnah erlebt, wie Prypjat und der Reaktor heutzutage aussehen:
„Seit zehn letzten Jahren wollte ich die Tschernobyl-Zone besuchen. Dieser Ort ist sehr ungewöhnlich und von mehreren Mythen und Legenden umwoben. Ich wollte einen eigenen Eindruck davon bekommen.“
Besuch der Todeszone
Seit mehr als 30 Jahren habe Prypjat quasi im Murmeltiertag festgesteckt. Die Zeit sei hier 1986 für immer stehengeblieben: Die Sowjetunion sei hier nie zusammengebrochen, das Internet und das Satellitenfernsehen seien hier nicht aufgetaucht, und in den Geschäften herrsche heute das gleiche Defizit wie damals im ganzen Land.
Ein Besuch der Tschernobyl-Zone sei definitiv nichts für schwache Nerven. Bis heute sei es verboten, dort allein zu wandern. Die Willigen könnten aber entweder mit einer Touristengruppe oder mit einem privaten Begleiter, der eine spezielle Genehmigung habe, einen Ausflug dorthin machen.
Eines der wichtigsten offiziellen Verbote bestehe auch darin, keine Gebäude zu betreten. Das sei gefährlich, weil akute Einsturzgefahr bestehe.
"Mit der Registrierung von Ausweisen, mit Mittagessen und Übernachtung kostet die Reise etwa 100-150 US-Dollar, wobei das meiste Geld von der Sperrzone für die Bearbeitung von Dokumenten genommen wird. Für die Ukrainer ist ein Tschernobyl-Besuch viel billiger als für Ausländer", so Belenki.
Knapp 32 Jahre nach der Katastrophe: Ist die Strahlung noch gefährlich?
In der Tschernobyl-Zone gebe es noch immer radioaktiv verseuchte Stellen, auch wenn die Strahlung nur ein Bruchteil dessen betrage, was in den ersten Monaten und Jahren nach dem Unfall gemessen wurde. Im Allgemeinen sei die Stadt von der gefährlichen Strahlung befreit — ihre Intensität in der gesamten Region gelte nicht mehr als gefährlich für Leben und Gesundheit.
„An einem Tag der Reise durch die Sperrzone würden Sie ungefähr die gleiche Strahlungsdosis abbekommen wie während eines einstündigen oder zweistündigen Fluges“, behauptet Belenki.
ber natürlich seien einige besonders stark verstrahlte Stellen erhalten geblieben – je näher Sie dem Atomkraftwerk kommen, desto heftiger reagiere das Messgerät.
sputniknews
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