Chaos-SPD stürzt auf Umfrage-Tiefpunkt

  18 Februar 2018    Gelesen: 1152
Chaos-SPD stürzt auf Umfrage-Tiefpunkt
Die Querelen in der SPD wirken sich negativ auf die Werte der Partei im RTL/n-tv Trendbarometer aus. Die Sozialdemokraten fallen auf ein Tief, wie sie es in der Forsa-Umfrage noch nicht erlebt haben. Auch Chefin in spe, Andrea Nahles, kommt nicht gut an.
 

Nach den Personaldebatten der vergangenen Tage ist die Zustimmung zur SPD im RTL/n-tv Trendbarometer zurückgegangen. Nur noch 16 Prozent der Befragten würden den Sozialdemokraten ihre Stimme geben, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als noch in der Vorwoche.

Dagegen steigt die Zustimmung zur Union - ohne dass hier ein Zusammenhang bestehen muss. CDU und CSU kommen in dieser Woche auf 34 Prozent. Das ist ein Plus um drei Punkte. Die übrigen Werte: Grüne (13 Prozent), AfD (13) und Linke (10) verharren auf dem Niveau der Vorwoche. Die FDP verliert leicht um einen Punkt und kommt auf 9 Prozent.

Ein in der SPD erhoffter "Nahles-Effekt" habe sich laut Forsa-Chef Manfred Güllner demnach nicht eingestellt. Im Gegenteil: Nach Nahles' Nominierung zur designierten Nachfolgerin von Interims-Chef Olaf Scholz falle die SPD auf den niedrigsten Wert, der jemals seit Beginn der Beobachtung der Stimmung durch Forsa für RTL vor einem Vierteljahrhundert ermittelt worden sei. Die Umfrage wurde kurz vor und nach der Bekanntgabe von Nahles' Kandidatur für den Vorsitz durchgeführt.

Nur wenige Ex-SPD-Wähler wenden sich AfD zu

Gesondert hat Forsa diese Woche ausgewertet, in welche Richtung sich Wähler wenden, die im Herbst noch für die SPD gestimmt hatten und dies nun nicht wieder tun würden. 34 Prozent von ihnen würden einer Wahl heute fern bleiben, 24 Prozent wanderten zu den Grünen, 20 Prozent zur Union, 11 Prozent zur Linkspartei, 6 Prozent zur FDP und nur 4 Prozent zur AfD.

Güllner sagte: "Damit erweist sich auch die These als falsch, dass der eingebüßte Vertrauensverlust einer der beiden früheren Volksparteien der AfD zugutekommt. Die AfD dürfte vielmehr ihr Wählerpotential am äußersten rechten Rand des Parteienspektrums weitgehend ausgeschöpft haben."

In der Kanzlerfrage kommt es in dieser Woche zum ersten Mal zu einem Umfrageduell zwischen Angela Merkel und der designierten SPD-Chefin Andrea Nahles. Die Aussichten der Sozialdemokratin wären im Fall einer Direktwahl schlecht: Nur 16 Prozent stimmten für sie. Merkel käme auf 47 Prozent. Zum Vergleich: In der Vorwoche lag Merkel bei 46 Prozent, der mittlerweile zurückgetretene SPD-Chef Martin Schulz bei 14 Prozent.

Forsa hat in dieser Woche auch genauer die Meinungen zu Andrea Nahles abgefragt. 32 Prozent sagen, sie spreche "eine Sprache, die die Menschen verstehen". Nur 24 Prozent attestieren ihr Führungsqualitäten, 13 Prozent eine angenehme Ausstrahlung. Lediglich 18 Prozent halten sie für vertrauenswürdig. 13 Prozent geben an, sie halten Nahles für fähig, die Probleme des Landes in den Griff zu bekommen. Und nur 9 Prozent geben an, sie glauben, Nahles habe eine geschlossene Partei hinter sich.

Quelle : n-tv.de


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