Boeing: Radarsystem-Flugzeuge mit mehrjähriger Verzögerung an Türkei ausgeliefert

  14 Dezember 2015    Gelesen: 746
Boeing: Radarsystem-Flugzeuge mit mehrjähriger Verzögerung an Türkei ausgeliefert
Der US-Rüstungshersteller Boeing hat das vierte Radarsystem-Flugzeug, auch Peace Eagle airborne early warning and control (AEW&C) genannt, an die türkische Armee ausgeliefert. Dieser Schritt wird die Selbstverteidigungsfähigkeit der Türkei nochmals erhöhen.
GTC, ein lokales PR-Unternehmen, welches von Boeing engagiert wurde, hat in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseerklärung geschrieben, dass das letzte fliegende Radarsystem samt entsprechender Upgrade-Software und einem Software-Unterstützungszentrum, um Bodeneinheiten auszurüsten, an die Türkei übergeben wurde.

Aysem Sargin Isil, Boeing-Generaldirektorin in der Türkei, sagte, dass die Türkei das einzige Land in der Region sei, welches auf AEW&C-Fähigkeiten zurückgreifen könne.

Zusätzlich zu den vier gelieferten Flugzeugen umfasse das Rüstungsprogramm „Peace Eagle“ (zu Deutsch: „Friedensadler“) die zur Verfügungsstellung von Bodensegmenten für die Ausbildung der Besatzungen und Wartung der Systeme erforderlichen Komponenten.

Das AEW&C-System bietet eine erweiterte wie zugleich mobile Luftüberwachung sowie Schlacht-Management-Funktionen an. Das Radarsystem kann gleichzeitig Ziele in der Luft und maritime Ziele verfolgen.

Die Auslieferung der Rüstungsgüter geht auf einen mit Boeing am 23. Juli 2003 geschlossenen Vertrag zurück. Insgesamt ließ sich Boeing den Transfer 1,6 Milliarden US-Dollar kosten. Die Flugzeuge hätten eigentlich bereits 2008 geliefert werden müssen.

2013 machte Ankara deutlich, dass es Sanktionen über Boeing „wegen großer Verzögerungen“ verhängen werde, informierte ein hochrangiger türkischer Offizieller, der namentlich nicht genannt werden will.

Der Verteidigungsminister der Türkei, Ismet Yilmaz, erklärte im April 2013, dass die Verzögerungen bei dem Programm auf die Unfähigkeit des Unternehmens zurückgehen, das System zu entwickeln. Hinzu wären noch andere unkontrollierte Ereignisse gekommen, die das Programm beeinflusst hätten.

Das AEW&C-System basiere auf im Grund auf den umgebauten Flugzeugtyp 737-700. Dieser werde mit Radar-, Kommunikations- und Kontrollsystemen ausgerüstet.

Zahlreiche türkische Unternehmen waren am Programm als Subunternehmer beteiligt. Involviert waren namentlich: Havelsan, Tusas Turkish Aerospace Industries, Mikes, Aselsan und Turkish Airlines.

Die Flugzeuge sollten vor allem zur Interoperabilität der Türkei im westlichen Militärbündnis NATO beitragen.

Aufgabe des AWACS ist die luftgestützte Luftraumaufklärung und -überwachung mit dem Ziel der Früherkennung und Vorwarnung. Das System wird gleichzeitig als Einsatzleitzentrale eingesetzt, um eigene Verbände oder Einheiten direkt dirigieren oder koordinieren zu können. Bündnisse wie die NATO und viele Großmächte oder größere Staaten verfügen über solche Kapazitäten.

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