Laut dem US-General und Marinekorpskommandanten Robert Neller werden die Nato-Staaten im Herbst ein Großmanöver mit über 45.000 Soldaten direkt an der russischen Grenze starten.
„In diesem Herbst, im Oktober, wird ein Großmanöver der Nato stattfinden, möglicherweise das größte Manöver mit Einsatz von Amphibienfahrzeugen, das auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges durchgeführt wurde und „Trident Juncture“ hieß“, sagte der US-Militär bei einer Sitzung des Repräsentantenhauses der USA.
Konkret sollen die Manöver in den Gewässern von Norwegen stattfinden und auch den Einsatz Dutzender Schiffe und Flugzeuge beinhalten.
„Ich bin mir sicher, dass es seitens Russlands Proteste geben wird. Aber ich denke, das wird die Ernsthaftigkeit der Strategie, die die USA durchführen, zeigen“, so Neller weiter.
Dies soll auch ein Signal an „unsere Nato-Partner“ sein, die laut dem US-Militär „uns dort (in Europa) für ihren Schutz sehen wollen“.
Nach Medienberichten soll sich auch die Bundeswehr aktiv an diesen Manövern beteiligen – bis zu 12.000 deutsche Soldaten könnten dabei zum Einsatz kommen.
Aussage von medialer Sprengkraft -
Bereits im Dezember 2017 hat sich Neller eine denkwürdige Aussage über einen sich anbahnenden Krieg geleistet.
Bei einem Truppenbesuch auf dem Nato-Stützpunkt in der Nähe von Trondheim in Norwegen hatte der US-General die dort stationierten Soldaten auf einen „gewaltigen Kampf“ (wörtlich: big-ass fight) eingestimmt.
„Ich hoffe, dass ich falsch liege, aber es kommt ein Krieg. Vergesst nicht, warum ihr hier seid“, sagte Neller damals.
Der General hatte dabei kein konkretes Land genannt, gegen das der Krieg ausbrechenkönnte. Dem zeitlichen und geographischen Umstand zufolge aber – nämlich in Norwegen, eines der wenigen Nato-Staaten, die direkt an Russland grenzen – erweckten seine Worte bei internationalen Beobachtern den Eindruck, dass es sich bei dem antizipierten Gegner nur um Russland handeln könnte.
Die Aussagen hatten damals für solch eine mediale Aufmerksamkeit in den internationalen Medien gesorgt, dass ein Sprecher von Neller sich gezwungen sah, die Äußerungen des hochrangigen Militärs zu relativieren.
Der General habe keinen konkreten Gegner gemeint und habe auch nicht auf einen konkreten kommenden Krieg hinweisen wollen. Eher habe er die Soldaten damit angespornt, noch mehr zu trainieren, so der Sprecher.
„Ich kann mir keinen professionellen Militärführer vorstellen, der seinen Soldaten (…) vorschlägt, nicht an einen Konflikt zu denken", sagte Nellers Sprecher der "Washington Post" damals.
sputniknews
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