EU verurteilt Russland für Giftanschlag

  19 März 2018    Gelesen: 1129
EU verurteilt Russland für Giftanschlag

Im Konflikt zwischen Noch-EU-Mitglied Großbritannien und Russland lassen die Außenminister der Union keinen Zweifel daran, auf welcher Seite sie stehen. Für den Giftanschlag in Salisbury machen sie Moskau verantwortlich. Von Konsequenzen ist aber noch keine Rede.

 

Die EU-Außenminister haben Russland im Zusammenhang mit dem Giftanschlag auf einen russischen Ex-Spion in Großbritannien scharf kritisiert. Die EU nehme zudem die Einschätzung der britischen Regierung "äußerst ernst, dass es höchst wahrscheinlich ist, dass die Russische Föderation verantwortlich ist", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Minister. Der "rücksichtslose und illegale" Angriff habe das Leben vieler Bürger bedroht.

"Alle Informationen, die wir haben, deuten darauf hin, dass es keine alternative plausible Erklärung dafür gibt, dass hier auch eine Mitverantwortung der russischen Seite besteht", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas bei einem EU-Treffen in Brüssel. Deswegen wolle man nun sagen, dass man so etwas nicht akzeptiere. Der britische Außenminister Boris Johnson zeigte sich erfreut über die Unterstützung. Zugleich über er scharfe Kritik an der Regierung in Moskau, die bislang jegliche Verantwortung Russlands für den in England verübten Anschlag vehement zurückweist.

"Die russischen Dementi werden immer absurder", sagte Johnson. Erst gäben die Russen an, dass sie den bei dem Anschlag eingesetzten Kampfstoff Nowitschok nie produziert hätten. Dann heiße es, man habe ihn produziert und aber alle Bestände vernichtet. Dann wiederum sagten die Russen, dass ein Teil des Gifts nach Schweden, Tschechien, in die Slowakei, die USA und Großbritannien gelangt sein könnte. Da zeige sich eine klassische russische Strategie, bei der versucht werde, einen Funken Wahrheit in einem Haufen von Lügen und Vernebelung zu verstecken, kommentierte Johnson.

Einreiseverbote möglich

Ob die EU auch mit Sanktionen auf den Anschlag reagieren wird, ist noch unklar. Denkbar ist beispielsweise, dass Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen russische Geheimdienstler und politische Verantwortungsträger erlassen werden. Entscheidungen werden allerdings noch nicht erwartet. Auf die Frage, ob die Beweise ausreichten, sagte die österreichische Außenministerin Karin Kneissl, es gehe nun darum, dass Experten die Sache aufklärten.

Der frühere Doppelagent Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im englischen Salisbury gefunden worden. Sie befinden sich auch zwei Wochen nach dem Giftanschlag noch in einem kritischen Zustand.

Quelle: n-tv.de


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