Im Streit zwischen Russland und dem Westen wegen des vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal hat das Außenministerium in Moskau den deutschen Botschafter einbestellt. Es wird erwartet, dass Russland deutsche Diplomaten ausweist. Botschafter Rüdiger von Fritsch machte dazu nach dem Gespräch im Ministerium zunächst keine Angaben. "Es bleibt Deutschlands Interesse, ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben. Wir bleiben offen für den Dialog", sagte er beim Verlassen des Ministeriumsgebäudes lediglich.
Zugleich habe er die Gelegenheit genutzt, Russland zur Zusammenarbeit im Fall Skripal aufzurufen. "Angesichts der schlimmen Vorfälle von Salisbury ist es an der russischen Regierung, alles zu unternehmen, Klarheit und Transparenz zu schaffen und berechtigte offene Fragen zu beantworten", sagte Botschafter von Fritsch.
Das russische Außenministerium bestellte neben dem deutschen Botschafter auch die Vertreter anderer EU-Staaten ein, die sich an der Ausweisung russischer Diplomaten beteiligt hatten. Am Donnerstagabend hatte Russland bereits die Ausweisung von 60 US-Diplomaten angekündigt.
Damit reagierte Moskau auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt. Außenminister Sergej Lawrow hatte gesagt, dass Moskau ebenso viele Diplomaten ausweisen werde, wie zuvor Russen betroffen waren.
Gleichzeitig ließ Russlands Präsident Putin erklären, sein Land sei daran interessiert, die angespannten Beziehungen zu anderen Staaten zu reparieren. Vorwürfe aus den USA, die Regierung in Moskau sei nicht an Diplomatie interessiert, träfen nicht zu, sagte ein Sprecher Putins.
Quelle: n-tv.de
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