Der Großteil des Geldes - 3,075 Milliarden US-Dollar - bezieht sich auf Euro-Anleihen, die Moskau im Dezember 2013 erworben hatte. Die neue ukrainische Regierung erkennt diese Schulden nicht an. Sie deutet den Kredit als Gefälligkeit Russlands für den damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch, der Moskau nahestand. Der Rest sind Schulden des Raketenbauers Piwdenne und des staatlichen Straßenbauunternehmens Ukrawtodor.
Ein Moskauer Angebot, die Rückzahlung unter westlichen Garantien auf drei Jahre zu strecken, hatte die Ukraine abgelehnt. Stattdessen verlangte Kiew von Russland einen Abschlag von 20 Prozent, so wie es auch andere private Gläubiger taten. Moskau besteht jedoch darauf, dass die Schulden in vollem Umfang und fristgerecht bis zum 20. Dezember getilgt werden. Sollte Kiew dem nicht nachkommen, kann Russland vor Gericht ziehen. Gerichtsstand ist London.
Wegen des wochenlangen Schuldenstreits mit Russland hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) Anfang des Monats eine Änderung seiner Kreditregeln beschlossen, um Kiew weiter finanziell unterstützen zu können. Bislang durfte der Währungsfonds einem Land kein Geld leihen, das Kredite einer anderen Regierung nicht zurückzahlt. Wenn die Ukraine ihre russischen Schulden nicht fristgerecht begleicht, hätte der IWF also einen im März vereinbarten Kredit an Kiew im Umfang von 17,5 Milliarden Dollar aussetzen müssen. Dies ist nun nicht nötig.
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