Südkorea prüft Finanzierung gemeinsamer Projekte mit dem Norden

  02 Mai 2018    Gelesen: 1388
Südkorea prüft Finanzierung gemeinsamer Projekte mit dem Norden

Seoul/Sejong (Reuters) - Nach dem koreanischen Gipfeltreffen der vergangenen Woche prüft Südkorea Möglichkeiten zur Finanzierung gemeinsamer Wirtschaftsprojekte mit dem Norden.

“Wir bereiten uns intern vor”, sagte Finanzminister Kim Dong Yeon am Mittwoch in Sejong. “Allerdings benötigen wir die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft und müssen auf den Gipfel von Nordkorea und den USA warten.” Nach den Gesprächen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In wird in den kommenden Wochen auch ein Treffen Kims mit US-Präsident Donald Trump erwartet.

Seit dem Korea-Gipfel wird über gemeinsame Infrastrukturprojekte von Nord- und Südkorea spekuliert. Moon und Kim hatten von “praktischen Schritten hin zu einer Verbindung und Modernisierung der Eisenbahnstrecken und Straßen” gesprochen. Dazu müssten jedoch die internationalen Sanktionen gegen den Norden aufgehoben werden. Diskutiert wird auch über einen Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten, die sich seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 formell noch im Kriegszustand befinden.

Im Falle eines Friedensvertrags sollen nach dem Willen Südkoreas die rund 28.500 US-Soldaten im Land bleiben. Ihre Stationierung sei ein Thema zwischen Südkorea und den USA, sagte der Sprecher des Präsidialamtes, Kim Eui Kyeom, in Seoul. “Sie hat nichts zu tun mit der Unterzeichnung von Friedensverträgen.” Der Sprecher reagierte auf einen diese Woche veröffentlichten Gastbeitrag des Präsidentenberaters Moon Chung In, wonach die Präsenz der amerikanischen Soldaten in Südkorea nach einer Unterzeichnung eines Friedensvertrages schwer zu rechtfertigen sein dürfte.

Nordkorea hat den Abzug der Soldaten immer wieder als Bedingung für die Aufgabe seiner Atomwaffen- und Raketenprogramms genannt. Die Forderung fand sich allerdings nicht in der Erklärung nach dem Korea-Gipfel. Südkorea argumentiert, die US-Soldaten könnten bei einer militärischen Konfrontationen zwischen China und Japan als Mittler fungieren.


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