Atom-U-Boot K-162
Der Geschwindigkeitsrekord, den das 1969 in Betrieb genommene sowjetische Atom-U-Boot K-162 des Projekts 661 „Antschar“ aufstellte, wurde bis jetzt nicht gebrochen: Unter Wasser erreichte es eine Geschwindigkeit von 44 Knoten (82 Kilometer pro Stunde). Man nannte dieses Atom-U-Boot einen „Mörder der Flugzeugträger“: Es konnte sich schnell dem Gegner annähern, diesen mit Torpedos oder mit Flügelraketen P-70 „Ametist“ angreifen und sich der Verfolgung entziehen. Das U-Boot machte aber großen Lärm, der ihm seine wichtigste Waffe entzog – Stealth.
Die Herstellung des Atom-U-Bootes war außerdem äußerst teuer, weil dessen Körper aus Titan bestand. Im Ergebnis verzichtete die sowjetische Marine auf „Antschar“. Das einzige U-Boot des Projekts diente der Flotte noch fast 20 Jahre und wurde danach entsorgt. Die Erfahrungen wurden später bei der Entwicklung anderer Atom-U-Boote genutzt, unter anderem der U-Boote des Projekts 670 „Skat“.
Bodeneffektfahrzeug „Lun“
Während des Kalten Krieges suchte das Kommando der sowjetischen Streitkräfte nach Wegen zur Bekämpfung der US-Flugzeugträger. Eine der ungewöhnlichsten Lösungen ist „Lun“, eine Art Hybrid eines Schiffes und eines Flugzeuges, ein Bodeneffektfahrzeug und Raketenträger zugleich.
Die US-Analytiker bezeichneten „Lun“ wegen seiner Kampfeigenschaften als „Kaspisches Seemonster“. Die Länge des Bodeneffektfahrzeugs betrug 75 Meter, die Höhe 20 Meter, die Maschine erreichte auf See eine Geschwindigkeit von 500 Kilometern pro Stunde. Der Prototyp lief am 16. Juli 1986 vom Stapel.
Das Bodeneffektfahrzeug flog zu den Zielen extrem tief und war für Luftabwehrschiffe kaum sichtbar. Für die Serienproduktion hatte aber die Sowjetunion kein Geld – „Lun“ wurde abgeschrieben und eingemottet.
Su-47 Berkut
Der Prototyp des Luftüberlegenheitsjägers Su-47, der seinen Erstflug am 25. September 1997 absolvierte, ist eines der ungewöhnlichsten Kampfflugzeuge der Welt. Sein Vorteil war die negative Pfeilung der Tragflächen, der in einer besseren Manövrierfähigkeit, höheren möglichen Anstellwinkeln durch größeren Auftrieb und einer niedrigen Abrissgeschwindigkeit lag.
Die Su-47 wurde aber nie in Serie produziert. Wie im Fall von „Lun“ scheiterte das Projekt am Geld: Die Tragfläche konnte nur aus teuren Stoffen auf Basis von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen hergestellt werden. Die Erfahrungen mit der Su-47 wurden später bei der Entwicklung der Su-57 herangezogen.
Objekt 640 „Tschorny Orjol“
Das Objekt 640 „Tschorny Orjol“ (zu Deutsch: „Schwarzer Adler“) ist das Projekt eines russischen Kampfpanzers, der in den 1990er Jahren von der Firma Transmasch in Omsk entwickelt und 1997 erstmals öffentlich gezeigt wurde.
Der Panzer wurde mit einer stärkeren Gasturbine mit bis zu 1.500 PS ausgerüstet, die dem Panzer ermöglichte, eine Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde zu erreichen. Dem „Tschorny Orjol“ wurde außerdem eine zusätzlich versteifte Version der 125-mm-Glattrohrkanone 2A46M-4 mit größerem Rohrrücklauf eingebaut.
„Tschorny Orjol“ ging ebenso nicht in Serienproduktion. Nach Angaben einiger Medien war das russische Verteidigungsministerium mit dem Konzept dieses Panzers nicht zufrieden, weil dieses sich von den Panzern T-72 und T-80, die im Dienst standen, kaum unterschied. Die Erfahrungen mit „Tschorny Orjol“ wurden später bei der Entwicklung des modernsten russischen Kampfpanzers T-14 „Armata“ genutzt.
MiG-105.11
Während des Kalten Krieges entwickelten die Sowjetunion und die USA Raumgleiter, die später als Raumbomber genutzt werden sollten. Die US-Konstrukteure entwickelten experimentale X-20 Dyna Soar, die sowjetischen Konstrukteure – die MiG-105.11, die wegen ihrer Nasenform als „Lapot“ (zu Deutsch: Bastschuh) bezeichnet wurde.
Es war geplant, die MiG-105.11 mit einer Interkontinentalrakete R-7 auf die Flugbahn zu bringen. Im Jahre 1976 fand der erste Testflug der Maschine mit einem Abwurf von einer Tu-95K aus 5.500 Meter Höhe statt.
Der Prototyp erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 800 Kilometern pro Stunde, wog 3,5 Tonnen und wurde von einem Piloten gesteuert. Die Tests endeten aber mit einem Unglück: Am 13. September 1978 erlitt das Testmodell einen erheblichen Schaden bei der Landung, woraufhin das Projekt wegen zu hoher Kosten eingestellt wurde.
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