Gazprom: Gerichtsentscheid im Streit mit Ukraine unter fremdem Einfluss getroffen

  29 Mai 2018    Gelesen: 1138
Gazprom: Gerichtsentscheid im Streit mit Ukraine unter fremdem Einfluss getroffen

Der russische Energiekonzern Gazprom hat mit Hilfe eines Sachverständigen festgestellt, dass ein wesentlicher Teil der schiedsrichterlichen Entscheidung im Streit mit dem ukrainischen Energiekonzern Naftogaz über Gaslieferungen nicht vom zuständigen Schiedsrichter, sondern von einer anderen Person geschrieben worden ist.

Laut einer Pressemitteilung stellte Gazprom am heutigen Montag beim Appellationsgericht von Svea (Schweden) einen Antrag auf völlige Aufhebung der Entscheidung des Schiedsgerichts der Stockholmer Handelskammer.

„Eine zusätzliche Untersuchung des Textes der Entscheidung unter Heranziehung eines weltweit anerkannten Linguistik-Experten hat ergeben, dass ein wesentlicher Teil der schiedsrichterlichen Entscheidung nicht vom Schiedsrichter, sondern von einer anderen Person geschrieben wurde. Offensichtlich darf niemand einen Schiedsrichter austauschen", heißt es.

Eine unmittelbare Entscheidung durch Schiedsrichter sei von großer Bedeutung für die Parteien, und ein Eingriff unbefugter Personen in den Entscheidungsprozess sei eine grobe Verletzung der Schiedsvereinbarung, betonte der russische Gasriese.

Das Gutachten des Linguistik-Experten sei ein weiterer Beweis für ernsthafte Verstöße gegen das schwedische Recht und gegen die Regeln des Schiedsgerichtes der Stockholmer Handelskammer bei der Behandlung der Sache, was die Grundlage für eine völlige Aufhebung der schiedsrichterlichen Entscheidung darstelle, heißt es in der Mitteilung weiter.

Anfang März hatte das Schiedsgericht der Handelskammer Stockholm einer Klage des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz gegen Gazprom stattgegeben und den russischen Konzern dazu verpflichtet, Naftogaz 2,56 Milliarden US-Dollar zu zahlen. Gazprom hatte mitgeteilt, das Unternehmen sei mit der Entscheidung nicht einverstanden und werde seine Rechte mit allen gesetzlichen Mitteln verteidigen.

sputniknews


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