Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Bonitätsnote der Deutschen Bank gesenkt. Das Rating sei von "A-" auf "BBB+" herabgestuft worden, teilte S&P am Morgen mit. Der Zeitpunkt der Herabstufung wirkt ungewöhnlich: Üblicherweise werden potenziell marktbewegende Veränderungen zur Bonitätseinstufung erst vor dem Wochenende nach Börsenschluss veröffentlicht.
Für die Deutsche Bank ergeben sich aus der neuen Bewertung durch S&P zunächst keine unmittelbaren Konsequenzen: Die Einstufung liegt weiterhin im sogenannten Investmentbereich, der vor allem institutionellen Investoren wie etwa Aktien- oder Pensionsfonds als Orientierung für ihre Anlageentscheidungen dient.
Unangenehm ist das neue Ratingsiegel von S&P für Deutschlands größtes privates Kreditinstitut dennoch: Mit der Bonitätsnote steht die Deutsche Bank im Direktvergleich schlechter da als viele Konkurrenten. Auswirkungen dürfte die Entscheidung der Analysten mittelfristig auch auf die finanziellen Spielräume der Bank haben: Aufgrund der verschlechterten Bonitätseinstufung drohen dem Geldhaus nun höhere Finanzierungskosten.
An der Börse warten Händler gespannt darauf, wie der Aktienkurs der Deutschen Bank auf die neue Ratingnote reagieren wird: Am Vorabend waren die Anteilsscheine nach einem heftigen Kurseinbruch 7,2 Prozent im Minus bei 9,16 Euro aus dem Handel gegangen.
Die jüngste Entscheidung verschafft der Deutschen Bank immerhin Gewissheit: Den Ausblick für das Rating hoben die Bonitätswächter von Standard & Poor's von "negativ" auf "stabil" an. S&P ist nur eine von drei maßgeblichen Ratingagenturen am Markt. In der Bewertung von Moody's liegt die Deutsche Bank noch bei einer Note von "A3" mit negativem Ausblick. Bei Fitch rangiert die Deutsche Bank bereits seit vergangenem Herbst "stabil" bei "BBB+"
Quelle: n-tv.de , mmo/rts
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