EU plant ab Juli Vergeltungszölle

  06 Juni 2018    Gelesen: 934
EU plant ab Juli Vergeltungszölle

Der Zollstreit zwischen USA und EU eskaliert: Als Reaktion auf höhere Abgaben in den Vereinigten Staaten auf Stahl und Aluminium, erhöhen die Europäer ab Juli die Zölle auf US-Produkte. Betroffen ist nicht nur Stahl, auch Whiskey und Jeans könnten teurer werden.

Als Antwort auf die von den USA verhängten Zölle auf Einfuhren von Stahl und Aluminium plant die EU-Kommission, ab Juli Gegenzölle zu erheben. Dies hätten die Kommissare auf ihrem wöchentlichen Treffen beschlossen.


Bis Ende Juni solle nun eine Einigung mit den Mitgliedstaaten erzielt werden, "so dass die neuen Zölle ab Juli gelten", sagte Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic in Brüssel. Die EU hatte zu diesem Zweck bereits vor Wochen eine Liste mit US-Waren erstellt.

"Die Anwendung der Ausgleichszölle steht voll im Einklang mit den WTO-Regeln", betonte Sefcovic. Es handle sich um eine "maßvolle und sinnvolle Antwort auf die unilaterale und illegale Entscheidung der USA". Die europäische Behörde hatte die Importstrafen bereits Mitte Mai bei der Welthandelsorganisation WTO angemeldet.

Die Liste von US-Waren umfasst neben Stahlprodukten auch Bourbon-Whiskey, Erdnussbutter, Motorräder von Harley Davidson und Levi's-Jeans. Insgesamt wären Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro von den Ausgleichszöllen der EU betroffen.

Wie die Europäische Union planen auch Mexiko und Kanada Vergeltungszölle gegen die höheren Abgaben in den USA. So verhängte Mexiko etwa Einfuhrzölle von 20 Prozent auf Schweinefleisch aus den USA.

Die USA erheben seit dem 1. Juni 25 Prozent Zoll auf Stahl- sowie zehn Prozent auf Aluminium-Importe. US-Präsident Donald Trump lässt zudem inzwischen auch Zölle auf europäische Autos und Autoteile offiziell prüfen. Dies würde vor allem deutsche Hersteller treffen. Sie haben 2017 fast eine halbe Million Fahrzeuge in die USA exportiert.

Quelle: n-tv.de


Tags:


Newsticker