Pompeo macht Druck auf Nordkorea

  14 Juni 2018    Gelesen: 1024
Pompeo macht Druck auf Nordkorea

Das Gipfeltreffen der Staatschefs ist vorbei, nun geht es in der Nordkorea-Frage an die Detailarbeit. US-Außenminister Pompeo macht nun in Seoul noch einmal deutlich, dass Pjöngjang vollständig atomar abrüsten müsse. Einfach werde das aber nicht.

US-Außenminister Mike Pompeo hat bekräftigt, dass die US-Regierung weiterhin am Ziel einer "vollständigen, überprüfbaren und unumkehrbaren" Denuklearisierung Nordkoreas festhalten würde. Nach Gesprächen mit seinen Kollegen aus Südkorea und Japan in Seoul sagte Pompeo, dass es keine Lockerungen der Sanktionen gegen Nordkorea geben werde, bevor dieses Ziel nicht erreicht sei.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe offenbar verstanden, dass die nukleare Abrüstung in einem "schnellen" Prozess erfolgen müsse, sagte Pompeo weiter. Unter Denuklearisierung verstehen die USA die vollständige atomare Abrüstung des Landes.

Südkoreas Präsident Moon Jae In äußerte sich derweil erleichtert über den Ausgang des Gipfeltreffens von US-Präsident Donald Trump mit Kim. Die Welt sei der Bedrohung eines Atomkrieges entkommen, sagte Moon vor einem Treffen mit Pompeo. Dieser betonte, er sei sicher, dass bei dem Gipfeltreffen in Singapur ein wichtiger Schritt getan worden sei. Die atomare Abrüstung Nordkoreas werde aber "ein Prozess sein, kein einfacher".

Der US-Präsident und Kim hatten bei ihrem Treffen am Dienstag in Singapur eine Vereinbarung unterzeichnet, derzufolge sich Nordkorea bereit erklärt, an einer kompletten Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu arbeiten. Details dazu, wann Nordkorea seine Atomwaffen aufgeben könnte und wie dies überprüft wird, wurden nicht bekanntgegeben, weshalb das Abkommen auch auf Kritik stieß.

Südkorea hatte überdies überrascht auf die Ankündigung Trumps reagiert, wonach die USA ihre "provozierenden" Militärübungen mit Südkorea für die Dauer der Verhandlungen mit Pjöngjang aussetzen würden. Südkoreas Außenministerin Kang Kyung Wha versicherte jedoch bei der Pressekonferenz mit Pompeo, das Bündnis ihres Landes mit den USA sei "so robust wie immer".

Hochrangige Militärgespräche

Unterdessen nahmen Nord- und Südkorea erstmals seit über zehn Jahren hochrangige Militärgespräche auf. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul begannen die Gespräche auf der nordkoreanischen Seite des Friedensdorfs Panmunjom an der entmilitarisierten Zone.

Es wird erwartet, dass bei dem Treffen unter anderem über Möglichkeiten zur Lockerung militärischer Spannungen sowie der Herstellung einer Kommunikationsverbindung zwischen den Militärführungen der beiden Länder diskutiert wird. Südkoreas fünfköpfige Delegation wird von Generalmajor Kim Do Gyun geleitet, die ebenfalls fünfköpfige Delegation Nordkoreas von Generalleutnant An Ik San. Zuletzt trafen sich hochrangige Vertreter des Militärs beider Länder im Dezember 2007.

Quelle: n-tv.de


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