Schon kurz nach seinen Gesprächen mit Diktator Kim Jong Un in Singapur hatte sich US-Präsident Donald Trump um Relativierungen der Verbrechen des nordkoreanischen Regimes bemüht. Klar sei nicht alles "nett" in Nordkorea, sagte er in einer anschließenden Pressekonferenz. Kim führe ein strenges (Original: rough) Regiment, aber so sei das übrigens in anderen Teilen der Erde auch. Statt kritischer Worte lobte er lieber den "talentierten" Diktator, der sein Amt schon in jungen Jahren übernommen habe.
Seine wohlwollende Meinung gegenüber Kim hat er offenbar auch nach seiner Rückkehr nach Washington nicht geändert. Das zeigt ein Ausschnitt aus einem Interview mit dem US-Sender Fox News.
Ob Kim ihn im Weißen Haus besuchen werde, wird er darin gefragt. "Das kann absolut passieren", entgegnet Trump - und sagt weiter: "Wissen Sie, er ist der Führer eines Landes, ein starker Führer, lassen Sie sich nichts anderes erzählen. Er spricht, und seine Leute sitzen gerade und hören ihm zu. Ich will, dass meine Leute das genauso machen."
Dann spricht ihn der Interviewer darauf an, dass Kim kurz vor dem Treffen drei Top-Generäle entlassen haben soll. "Er hat sie mindestens gefeuert", wiederholt Trump zwei Mal. Und dann: "'Gefeuert' könnte sehr nett formuliert sein."
Damit spielt er offenbar darauf an, dass Kim seine Kritiker - unter anderem den eigenen Onkel - eben nicht nur aus dem Amt entfernt, sondern Berichten zufolge mehrere von ihnen auch umbringen lässt. So soll er seinen Verteidigungsminister zur Tötung freigegeben haben, weil der während einer Veranstaltung eingeschlafen war.
spiegel
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