Bauherren müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kletterten die Baupreise für Wohngebäude im Mai gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent. Das sei der stärkste Anstieg seit mehr als zehn Jahren, teilte die Wiesbadener Behörde mit. Die Daten beziehen sich auf konventionell gefertigte Wohngebäude. Fertighäuser fallen nicht darunter.
Die Baupreise für Wohngebäude hatten bereits bei der vorherigen Erhebung im Februar kräftig angezogen und waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent gestiegen. Von Februar bis Mai 2018 erhöhten sich die Baupreise den Statistikern zufolge um 1,0 Prozent.
Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im Mai vor allem Rohbauarbeiten an Wohngebäuden: Hier stiegen die Preise um 4,6 Prozent. Die Preise für Instandhaltungsarbeiten - ohne Schönheitsreparaturen - stiegen gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent. Angetrieben von den niedrigen Zinsen steigt die Nachfrage nach Immobilien und füllt die Auftragsbücher der Baubranche.
Die Preise für Ausbauarbeiten stiegen binnen eines Jahres um 3,6 Prozent. Die Neubaupreise für Bürogebäude und für gewerbliche Betriebsgebäude stiegen jeweils um 4,1 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise im Vorjahresvergleich um 5,6 Prozent. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht alle drei Monate die Daten zur Entwicklung der Baupreise.
Der starke Anstieg hat auch zur Folge, dass immer weniger Deutsche selbst Wohneigentum schaffen wollen. Vier von fünf Bundesbürgern planen in den nächsten fünf Jahren eher nicht oder auf keinen Fall eine Wohnung zu kaufen, wie aus einer repräsentativen Befragung für den Zentralen Immobilien-Ausschuss vom Juni hervorgeht. Hintergrund seien demnach die teils stark gestiegenen Kauf- und Baupreise in Großstädten und Ballungsräumen.
Quelle: n-tv.de
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