Kim bekommt alle Zeit der Welt

  18 Juli 2018    Gelesen: 846
Kim bekommt alle Zeit der Welt

Nach seinem Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim sagt US-Präsident Trump, die Denuklearisierung solle "sehr schnell" beginnen. Nun vollzieht er eine Wende: Es gebe kein Zeit- oder Tempolimit.

US-Präsident Donald Trump sieht keine Eile für die Denuklearisierung Nordkoreas. "Wir haben kein Zeitlimit, wir haben kein Tempolimit", sagte Trump vor Journalisten. "Die Gespräche dauern an, und sie laufen sehr, sehr gut."

Trump sagte, er habe das Thema mit Russlands Staatschef Wladimir Putin bei ihrem bilateralen Gipfel in Helsinki besprochen. "Präsident Putin wird dahingehend involviert sein, dass er mit uns ist", sagte Trump weiter.

Trump hatte zuvor gesagt, der Denuklearisierungsprozess werde schnell beginnen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte bei dem historischen Gipfeltreffen mit Trump im Juni in Singapur die "vollständige Denuklearisierung" seines Landes zugesagt. Ein Zeitplan wurde aber nicht genannt; Kritiker bezeichneten die Vereinbarungen als zu vage.

Vor dem Treffen mit Kim hatte die US-Regierung erklärt, die Denuklearisierung solle "unverzüglich" beginnen, nach dem Gipfel hieß es, der Prozess werde "sehr schnell" beginnen. US-Außenminister Mike Pompeo sagte einen Tag nach dem Treffen, der Großteil des Prozesses solle bis zum Ende von Trumps Amtszeit 2020 abgeschlossen sein.

Amnestie für Strafgefangene

Die kommunistische Führung in Nordkorea kündigte derweil zum bevorstehenden 70. Staatsgründungstag eine Amnestie für Strafgefangene an. In den Genuss des Straferlasses kämen Menschen, die wegen "Verbrechen gegen das Land und seine Menschen" verurteilt worden seien, meldeten staatliche Medien. Wie schon bei früheren Amnestien blieb zunächst unklar, um welche Gruppen es sich genau handelt und wie viele Häftlinge betroffen sind. Die Staatsgründung wird in Nordkorea am 9. September gefeiert. Nach einem Dekret der Obersten Volksversammlung solle die Amnestie am 1. August in Kraft treten, hieß es.

Dem wegen seines Atomwaffenprogramms international isolierten Land werden gravierende Verstöße gegen die Menschenrechte vorgesworfen. Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in Nordkorea, Tomas Ojea Quintana, hatte in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Südkorea gefordert, dass die Menschenrechtslage in Nordkorea auch Teil der laufenden Gespräche mit den USA und anderen Staaten sein müsse. Die US-Regierung geht davon aus, dass Nordkoreas Regierung unter anderem zwischen 80.000 und 120.000 politische Gefangene in Lagern festhält.

Quelle: n-tv.de


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