Ex-Anwalt bedrängt Trump mit Geheim-Tape

  25 Juli 2018    Gelesen: 873
Ex-Anwalt bedrängt Trump mit Geheim-Tape

Das Verhältnis zwischen US-Präsident Trump und seinem ehemaligen Anwalt Cohen ist längst zerrüttet. Einer der Gründe ist ein heimlich aufgezeichnetes Gespräch, das der Jurist nun veröffentlicht. Darin beraten beide über den Umgang mit einem Problem.

 

In der Affäre um eine mögliche Schweigegeldzahlung an ein ehemaliges "Playboy"-Model gerät US-Präsident Donald Trump erneut in Bedrängnis. Nachdem vor kurzem die Existenz eines heimlich mitgeschnittenen Gesprächs zwischen ihm und seinem Ex-Anwalt Michael Cohen bekannt geworden war, ließ der Jurist die Aufnahme nun dem Sender CNN zuspielen.

In dem verrauschten und weniger als zwei Minuten langen Mitschnitt ist zu hören, wie beide Männer über ein Geschäft sprechen - möglicherweise auch über eine Zahlung an Karen McDougal. Das Playmate des Jahres 1998 hatte nach eigenen Angaben von 2006 bis 2007 eine Affäre mit Trump. Der war zu diesem Zeitpunkt bereits mit Melania Trump verheiratet.

Das Gespräch hat laut CNN im September 2016, also knapp zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl stattgefunden. Darin eröffnet Cohen seinem damaligen Mandanten, dass er eine Firma für nicht näher beschriebene Zahlungen gründen müsse, mit dem Verweis auf "unseren Freund David". Damit ist womöglich David Pecker gemeint. Der ist nicht nur Chef des Medienunternehmens American Media Inc. (AMI), sondern auch seit vielen Jahren mit Trump befreundet.

Vor Veröffentlichung der Aufzeichnung hatten US-Medien berichtet, dass Trump und Cohen in dem Gespräch über einen Kauf der Exklusivrechte an McDougals Geschichte über ihre angebliche Affäre mit Trump beraten hätten. McDougal hatte ihre Informationen im August 2016 für 150.000 Dollar an die AMI-Zeitschrift "National Enquirer" verkauft.

"Wir müssen bezahlen"


Insgesamt ist das Tape, das CNN nach eigenen Angaben von Cohens Anwalt Lanny J. Davis zugespielt bekam, nur schwer verständlich. Zudem beinhaltet es nur einen Teil des Gesprächs. "Wir müssen bezahlen", ist von Cohen zu hören. Auf Trumps Frage, ob dies "mit Bargeld" geschehen solle, erwidert Cohen: "Nein, nein." Dann ist das Wort "Scheck" zu hören - aus wessen Mund, ist allerdings unklar. Somit ist nicht eindeutig belegt, dass Trump einer Schweigegeldzahlung oder einem Deal mit AMI zustimmt.

Laut Trumps jetzigem Anwalt Rudolph Giuliani hat sein Mandant nie derlei Zahlungen geleistet. Zudem bezeichnete er die Aufnahme des Gesprächs als nicht belastend: "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass ein Verbrechen auf diesem Band begangen wird."

Wegen der Anschuldigungen, unter anderem auch im Fall Stormy Daniels, hat sich Trump mit Cohen überworfen. Dass sein ehemaliger Anwalt heimlich ein gemeinsames Gespräch aufgezeichnet hat, bezeichnete er jüngst bei Twitter als "unfassbar" und "vielleicht illegal". Laut der "New York Times" hatten Ermittler des FBI den Mitschnitt bereits im Frühjahr bei einer Durchsuchung von Cohens Büro konfisziert. Cohen steht im Fokus der Ermittlungen, weil er Geld aus Trumps Wahlkampfkasse veruntreut haben soll.

Quelle: n-tv.de


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