Die kurdische Forderungen betreffen die gesamte Türkei: Die Versammlung fordert die Partei will, dass die gesamte Türkei in einzelne eigenständige Regionen aufgeteilt wird. Das sei ein Teil der „alternativen demokratischen Lösung“ für die Probleme in der Türkei, berichtet der pro-kurdische Fernsehkanal IMC TV. Für das ganze Land soll es eine Art Finanzausgleich geben, der der neuen föderalen Struktur entspricht. Der Kurden-Führer Demirtas von der HDP appellierte an die Regierung in Ankara, die Forderungen mit Besonnenheit und Ruhe zu lesen. Man wolle einen Dialog mit der Regierung führen.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte zuvor ein Treffen mit der pro-kurdischen HDP-Partei abgesagt. Die Türkei befürchtet, dass der militärische Erfolg der Kurden im Nachbarland Syrien Separatismus auch unter den türkischen Kurden beflügeln könnte. Mit ihrem militärischen Vorgehen im Südosten des Landes stößt die Regierung jedoch auch bei Gewerkschaften auf Kritik. Für Dienstag riefen sie als Protest gegen das Vorgehen des Militärs zu einem eintägigen Streik auf.
Allein in den vergangenen beiden Wochen starben mehr als 200 kurdische Aufständische. Auf Fernsehbildern waren Explosionen in der Stadt Cizre zu sehen. Dort kamen nach Militärangaben vom Sonntag bei einem Bombenangriff der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) drei Soldaten ums Leben. Die PKK, die auch in der Europäischen Union und den USA als terroristische Organisation gilt, kämpft seit drei Jahrzehnten für mehr Autonomie. Ein zweijähriger Waffenstillstand endete im Juli.
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