Der Fall elektrisierte Schatzsucher aus aller Welt: Haben die Nazis in der Endphase des Zweiten Weltkriegs einen gepanzerten Zug voller Gold in einem Tunnel versteckt? Bewiesen wurde die Geschichte nie, doch zwei Schatzsucher gingen der der Sache im heute polnischen Walbrzych (Waldenburg) seit 2015 nach - und lösten damit einen regelrechten Hype in Niederschlesien aus.
Nun haben die Hobbyhistoriker Andreas Richter und Piotr Koper ihre gemeinsame Suche nach dem angeblichen Nazi-Goldzug beendet. "Jetzt ist Schluss", sagte Ahnenforscher Richter. Sein Kollege Koper will jedoch noch nicht aufgeben.
Das Duo hatte 2015 behauptet, den Zug mit einem Bodenradar geortet zu haben. Die beiden gingen eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die Nationalsozialisten im damals deutschen Schlesien einen mit Kriegsbeute beladenen Panzerzug vor der nahenden Sowjetarmee versteckten. Schon unmittelbar nach dem Krieg kamen Gerüchte auf, die Nazis hätten Gold, Raubkunst und wichtige Dokumente auf diese Weise in einem unterirdischen Tunnel versteckt.
Richter und Koper setzten ihre Suche auch fort, nachdem erste aufwändige Grabungen mithilfe der Behörden ohne Ergebnis endeten. Der Zug soll angeblich in Südwestpolen auf Kilometer 65 der Bahnstrecke zwischen Wroclaw und Walbrzych im Untergrund liegen. Im nahe gelegenen schlesischen Eulengebirge gibt es zahllose unterirdische Gänge.
Studierte Historiker sowie Grabungsexperten schlossen die Existenz eines solchen Zug unter niederschlesischer Erde schließlich aus. Richter und Koper jedoch, die Zehntausende Euro in die Grabungsarbeiten gesteckt haben, kündigten eine neue gemeinsame Suche an.
Aus dieser stieg Richter, nach eigenen Angaben frustriert von Ungenauigkeiten bei den Sucharbeiten, schließlich aus. "Ich will keine Dummheiten mehr machen", sagte er nun. Sein ehemaliger Kollege lässt sich nicht entmutigen und plant die Suche auf eigene Faust: "Im Winter geht es weiter", so Koper. Er plane neue Grabungen an, die bis zu 15 Meter unter die Erde gehen sollen.
spiegel
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