Die irische Fluggesellschaft Ryanair will mit einer einstweiligen Verfügung den angekündigten Streik der Piloten in den Niederlanden verhindern. Ein Gericht in Haarlem soll noch im Tagesverlauf über die Klage entscheiden.
Die Pilotengewerkschaft der Niederlande hatte einen eintägigen Streik für Freitag angekündigt, um einen Tarifvertrag mit besseren Arbeitsbedingungen zu erzwingen. Die irische Billigfluggesellschaft hatte Klage eingereicht und will ein Streikverbot für die gesamte Sommerperiode erreichen.
Passagiere des Billigfliegers müssen sich am Freitag auch in Deutschland wegen eines Streiks auf Flugausfälle und -verspätungen gefasst machen. Mitten in der Urlaubs-Hochsaison weiten die Piloten der Airline ihren Ausstand auf die Bundesrepublik aus.
Streikschwerpunkt Deutschland
Ryanair ist der größte Billigflieger Europas. Die irische Fluggesellschaft betreibt ein europaweites Netz an Niederlassungen. 37 Länder sind angebunden. Die mehr als 400 Boeing-Jets der Ryanair-Flotte sind auf 85 Basen verteilt.
In dem für Freitag angekündigten Arbeitskampf werden die Stationen in Deutschland, Irland, Belgien, Schweden und möglicherweise auch den Niederlanden von einem Teil der Ryanair-Piloten bestreikt. Vorsorglich sagte das Unternehmen europaweit rund 400 der insgesamt 2400 geplanten Flügen ab.
Von den Flugstreichungen entfallen 250 auf die in Deutschland stationierten Jets und Crews - mit Ausnahme eines Flugzeugs in Baden-Baden ist es das komplette Tagesprogramm, wie Vertriebschef Kenny Jacobs erklärte.
Streikbeginn in der Nacht auf Freitag
Nach Angaben der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sollen die Streikmaßnahmen bei Ryanair am Freitagmorgen beginnen und für 24 Stunden andauern. Der Arbeitskampf sei von 3.01 Uhr am Freitag bis um 2.59 Uhr am Samstag angsetzt, teilte ein VC-Sprecher mit. Zum Streik aufgerufen sind alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind. Es sind alle Verbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen.
Trotzdem wird es am Freitag an deutschen Flughäfen Starts und Landungen von Ryanair-Maschinen geben, die aus nicht bestreikten Ländern kommen, wie die Fluggesellschaft betonte. Rund ein Drittel der deutschen Passagiere könne so bedient werden, hieß es. Eine Liste der gestrichenen Flüge wollte das Unternehmen nicht herausgeben. Betroffene Kunden sollten individuell informiert werden, hieß es.
n-tv
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