Sommer 2018 bricht doch nicht alle Rekorde

  21 Auqust 2018    Gelesen: 996
Sommer 2018 bricht doch nicht alle Rekorde

Die extrem heißen Temperaturen lassen zunächst vermuten, dass der Sommer 2018 der wärmste aller Zeiten wird. Doch der Eindruck ist laut n-tv Meteorologe Björn Alexander trügerisch. Zumindest im Hinblick auf die tatsächlichen Sommermonate.

Trotz lang anhaltender Hitze befindet sich der diesjährige Sommer nicht auf Rekordkurs. Die Durchschnittstemperatur des Jahrhundertsommers 2003 wird nach vorläufiger Einschätzung von Wetter-Experten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht übertroffen.

Wie n-tv Meteorologe Björn Alexander erklärt, lag der Sommer 2003 mit einer Abweichung von 3,3 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Dieser Wert sei 2018 aller Voraussicht nach nicht zu schlagen. "Das liegt zum einen daran, dass wir zum nächsten Wochenende erst einmal eine deutliche Abkühlung bekommen, die den August auch in der Temperaturstatistik merklich nach unten korrigieren wird. Andererseits zeichnete sich der Sommer 2018 besonders durch seine Dürre und nicht durch seine langanhaltenden Hitzewellen aus", so Alexander.

Doch wenn man die Werte vom Frühjahr 2018 hinzunimmt, bekommt man den Eindruck einer übermäßigen Hitzewelle. Das Frühjahr sei in diesem Jahr im Prinzip ausgefallen, "so dass wir nach einem Märzwinter direkt in den Sommer gestartet sind", erklärt Alexander. Einem Jahrhundert-April mit Blick auf die Temperaturen (fast 5 Grad wärmer als der Durchschnittsapril) folgte demnach ein Jahrhundert-Mai (fast 4 Grad zu warm). Auch der Juni war laut Alexander im Durchschnitt zu warm (Plus 2,4 Grad), ebenso der Juli (3,4 Grad wärmer als im Durchschnitt).

Auch für die heißeste Temperatur reicht es nicht

Diese Spitzenwerte dürften für den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen dennoch nicht reichen. Denn der meteorologische Sommer umfasst nur die Monate Juni, Juli und August. Dennoch sei der Gesamtzeitraum von April bis August in Sachen Temperatur, Sonne und vor allem Trockenheit bisher beispiellos und dürfte besonders in der Nordhälfte in punkto Anzahl der Sommertage (Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad) in der Klimastatistik sehr weit oben auftauchen, erklärt Alexander.

Für die heißeste Temperatur überhaupt hat es 2018 aber nicht gereicht. Bislang sei der höchste Wert am 31. Juli in Bernburg in Sachsen-Anhalt mit 39,5 Grad gemessen worden, sagt Alexander nach Auswertung der Statistik. Die in Mitteleuropa fast schon magische Grenze von 40 Grad wurde in Deutschland erst dreimal überschritten. Erstmalig im Sommer 1983 und dann in den Jahren 2003 und 2015 im bayerischen Kitzingen mit 40,3 Grad, was zugleich auch der Hitzerekord in Deutschland ist.

Quelle: n-tv.de


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