In einem Interview mit der slowakischen Zeitung „Pravda“ wies der Minister Spekulationen als absurd zurück, laut denen Russland bestrebt sei, mit dem Bau der Gaspipeline Europa zu schwächen oder zu spalten. Moskau trete für den Ausbau der gleichberechtigen Zusammenarbeit auf dem gesamten europäischen Kontinent ein, die auf dem Prinzip der gleichen und unteilbaren Sicherheit beruhen müsse, fügte Lawrow hinzu.
„Nord Stream 2 hat einen rein kommerziellen Charakter. Mit der Umsetzung dieses Projektes sollen die Gaslieferrouten diversifiziert und Transitrisiken beseitigt werden. Schließlich geht es darum, die steigende Nachfrage der Wirtschaftssysteme der europäischen Staaten nach Energieträgern zu befriedigen und die Energiesicherheit des gesamten europäischen Kontinentes zu festigen“, so Lawrow.
„Beiläufig gesagt, geht es auch darum, das Niveau der positiven wirtschaftlichen Wechselbeziehung zwischen Russland und der Europäischen Union zu erhöhen, die auf der Grundlage der gegenseitig vorteilhaften Beziehungen und der Stabilität auf dem europäischen Kontinent beruhen muss“, sagte der Minister.
Das Projekt Nord Stream 2 sieht den Bau von zwei Pipelinesträngen zwischen Russland und Deutschland auf dem Grund der Ostsee mit einer Durchsatzkapazität von insgesamt 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr vor. Die Leitung soll parallel zur Ostseepipeline Nord Stream durch die territorialen bzw. ausschließlichen Wirtschaftszonen der Ostsee-Anrainer – Russland, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland — verlaufen. Dänemark ist das letzte Land, das sein nationales Genehmigungsverfahren für die Gaspipeline noch nicht abgeschlossen hat.
Die USA haben sich wiederholt gegen den Bau von Nord Stream 2 ausgesprochen und gedroht, die europäischen Partnerunternehmen Russlands bei diesem und anderen Pipelineprojekten mit Sanktionen zu belegen. US-Präsident Donald Trump hat nach Verhandlungen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin erklärt, die USA wollten mit Nord Stream 2 konkurrieren, indem sie Flüssiggas nach Europa liefern würden.
sputniknews
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