Fedex kritisiert Trumps Zölle

  18 September 2018    Gelesen: 809
Fedex kritisiert Trumps Zölle

Der US-Kurs im Handelsstreit mit China bereitet Logistikexperten ernste Sorgen: Der DHL-Wettbewerber Fedex sieht das Versandgeschäft mit der Volksrepublik in Gefahr. Fedex-Chef Smith erteilt Präsident Trump öffentlich Nachhilfe.

Der Paketdienstleister Fedex bekommt die Folgen des Handelskonfliktes zwischen den USA und China zu spüren. Schon allein die Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits dämpften die wirtschaftlichen Aktivitäten zwischen den beiden Ländern, erklärte Fedex-Chef Fred Smith.

Die bislang bereits geltenden Zölle betreffen demnach rund 10 Prozent des Fedex-Geschäfts in China. Der US-Logistikkonzern und Post-Rivale erwirtschaftet in der Volksrepublik rund zwei Prozent seines Gesamtumsatzes. Die Aussicht auf weitere Maßnahmen - etwa, dass die USA wie angekündigt ab 24. September weitere Zölle auf chinesische Importe im Wert von mehr als 200 Milliarden Dollar verhängen und Peking sich revanchiert - sorge für Nervosität und führe zu einer schwächeren Wirtschaftstätigkeit, hieß es.

"Die Geschichte zeigt sehr, sehr deutlich, dass die Länder, die am stärksten nach offenen Märkte streben, diejenigen sind, die am meisten prosperieren und in denen das Einkommen ihrer Bürger am stärksten steigt", sagte Smith bei der Vorlage der Erstquartalszahlen. "Der Merkantilismus funktioniert nicht", fasste er seine Kritik an US-Präsident Donald Trumps "America First"-Strategie zusammen.

Im ersten Geschäftsquartal konnte Fedex dank höherer Versandmengen, höherer Preise und geringerer Steuerzahlungen konzernweit Gewinn und Umsatz steigern. Allerdings musste Fedex auch höhere Boni für das Management und höhere Löhne für Zeitarbeiter bezahlen.

Paketboom dank Online-Handel


Im Kerngeschäft war die Nachfrage nach Versanddienstleistungen weiterhin stark. Der Gesamtumsatz stieg um elf Prozent auf 17,1 Milliarden Dollar. Dabei gab es zweistellige Umsatzsteigerungen in allen drei Hauptsegmenten von Fedex, wie Smith betonte.

Das Express-Segment von Fedex verzeichnete einen Anstieg des Paketvolumens um fünf Prozent und des Umsatzes pro Paket um drei Prozent, während das sogenannte Ground-Segment einen Anstieg des Paketvolumens um sieben Prozent bei einem Umsatzwachstum von sechs Prozent pro Paket verzeichnete.

Der Gewinn stieg von 596 Millionen im Vorjahresquartal auf aktuell 835 Millionen Dollar. Der Konzern hatte vergangene Woche angekündigt, künftig auch Samstags Pakete zuzustellen, um auf den starken Anstieg von Bestellungen über das Internet zu reagieren.

Bislang hat der Konzern nur in Wochen rund um Feiertage wie etwa Weihnachten an sechs Tagen pro Woche ausgeliefert. Durch den weiteren Arbeitstag könne Fedex das Wachstum des Paketvolumens besser bewältigen, ohne weitere Gebäude bauen zu müssen, erklärte Fedex-Manager David Bronczek, der für das operative Geschäft zuständig ist.

Quelle: n-tv.de


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