Kims Bombe, Koreas Frieden

  19 September 2018    Gelesen: 794
Kims Bombe, Koreas Frieden

Der Korea-Gipfel bringt einen weiteren Durchbruch: Pjöngjang will eine Atomanlage abbauen und Nord- und Südkorea stehen vor einem historischen Schritt. Doch was ist dieser Erfolg wirklich wert?

 

Der Kommentar des US-Präsidenten ließ nicht lange auf sich warten. "Sehr spannend", twitterteDonald Trump über die Ergebnisse des innerkoreanischen Gipfels in Pjöngjang. Viel mehr bleibt ihm derzeit nicht zu tun. Er schaut zu, wie sich der südkoreanische Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zum dritten Mal in diesem Jahr treffen und weitere Schritte hin zu einer Deeskalation in den Beziehungen beider Länder verkünden.

Laut Moon will Nordkorea nicht nur die Atomanlage Yongbyon abbauen, in der atomwaffenfähiges Plutonium erzeugt werden kann, sondern auch internationale Atominspekteure ins Land lassen. Außerdem soll eine Testanlage für Raketenantriebe und die dazugehörige Startrampe unter internationaler Aufsicht stillgelegt werden.

Darüber hinaus scheinen beide Staatschefs aber auch bemüht, eine gesellschaftliche Annäherung anzustoßen. So kündigt Kim einen baldigen Besuch in Seoul an. Zudem sollen bis Jahresende Arbeiten an grenzüberschreitenden Straßen- und Eisenbahnverbindungen beginnen. Und nachdem die Teams beider Staaten bereits bei den diesjährigen Olympischen Winterspielen in Pyeongchang gemeinsam aufgetreten waren, plant man nun eine gesamtkoreanische Bewerbung um die Sommerspiele 2032.

Bleibt die Frage: Wird man in 14 Jahren tatsächlich in Seoul oder Pjöngjang dem Einmarsch der Olympischen Mannschaften zujubeln? Das kann an vielen Unwägbarkeiten scheitern. Das zeigen schon zwei Halbsätze, die den neuesten Durchbruch begleiten: Denn laut südkoreanischen Angaben will Pjöngjang die Atomanlage Yongbyon nur schließen, wenn es ein Entgegenkommen der USA gibt. Und auch Trump verwies darauf, dass Untersuchungen von Atominspektoren in Nordkorea noch finaler Verhandlungen bedürften.

n-tv


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