Einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge ordnete ein Berufungsgericht am Donnerstag an, seine Haftstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten auszusetzen, so lange sein Abgeordneten-Mandat gültig ist. Die Strafe war im Februar verhängt worden, nachdem Berberoglu ursprünglich im Juni 2017 zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Bei der Wahl im Juni war er ins Parlament gewählt worden, obwohl er in Haft war. Eine Stellungnahme des Gerichts lag zunächst nicht vor.
Berberoglu war der erste Politiker der Oppositionspartei CHP, der nach dem gescheiterten Putsch 2016 verurteilt wurde. Er soll der regierungskritischen Zeitung “Cumhuriyet” Videomaterial zugespielt haben, auf dem zu sehen sein soll, wie der türkische Geheimdienst Waffen nach Syrien schafft. Berberoglu hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die CHP wertete die Verurteilung als Versuch, die Opposition einzuschüchtern. Nach dem Putsch wurden in der Türkei mehr als 50.000 Menschen festgenommen, über 150.000 haben ihre Arbeit verloren oder wurden suspendiert.
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