Der bayerische Autozulieferer Grammer hat die größte Übernahme seiner Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Das Unternehmen kauft den US-Kunststoffhersteller Toledo Molding & Die (TMD), der 1600 Mitarbeiter hat und 300 Millionen Dollar Umsatz pro Jahr macht. Der Kauf sei von allen Kartellbehörden und Aufsichtsgremien genehmigt worden, teilte Grammer mit.
Der Mittelkonsolen- und Kopfstützen-Hersteller bekommt mit dem Zukauf in den USA unmittelbaren Zugang zu Autobauern wie GM, Ford, Chrysler, Honda oder Nissan. Grammer selbst ist seit August zu 84 Prozent im Besitz des chinesischen Autozulieferers Ningbo Jifeng.
Durch den Kauf von TMD will das Amberger Unternehmen nach eigenen Angaben seine Präsenz im zweitgrößten Automobilmarkt der Welt ausbauen. "Mit dieser Übernahme und der gleichzeitigen Vertiefung der Zusammenarbeit mit unserem strategischen Partner Ningbo Jifeng wird Grammer in zwei wichtigen Wachstumsregionen deutlich gestärkt", sagte Grammer-Chef Hartmut Müller.
Müller und die anderen beiden Vorstände des Unternehmens hatten vergangene Woche - kurz nach der Übernahme durch den chinesischen Partner - ihren Rücktritt angekündigt. Müller, Finanzvorstand Gerard Cordonnier und Technik-Vorstand Manfred Pretscher nutzten eine Vertragsklausel, die ihnen bei einem Verkauf der Mehrheit des Unternehmens eine Abfindung in Höhe von drei Jahresgehältern zusichert.
spiegel
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