Haseloff warnt Union vor "politischem Selbstmord"

  04 Oktober 2018    Gelesen: 1083
Haseloff warnt Union vor "politischem Selbstmord"

Sollte sich die Union der AfD annähern, um sie zu bekämpfen? Reiner Haseloff hält das für einen schweren Fehler. Der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts fordert CDU und CSU auf, "klare Kante" zu zeigen.

 

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die Union eindringlich vor einer Annäherung an die AfD gewarnt. "Wer aus machtpolitischen Aspekten seine Grundsätze verlässt, der begeht politischen Selbstmord", sagte Haseloff dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Bei der letzten Wahl in Sachsen-Anhalt betrug unser Abstand zur AfD vier Prozent, jetzt sind es rund zehn", sagte der CDU-Politiker. Es lohne sich also, "klare Kante" zu zeigen. Die AfD sei keine konservative, demokratische Partei. "Die sind im Tross mit den Nazis auf der Straße", sagte Haseloff.

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im Jahr 2016 hatte die AfD die zweitmeisten Stimmen erhalten und kam insgesamt auf 24,3 Prozent. Das Ergebnis reihte sich ein in eine Serie von Erfolgen der rechtspopulistischen Partei - bis hin zu hohen Werten bei der Bundestagswahl. Im Parlament stellt die AfD derzeit die größte Fraktion der Opposition.

Für Unruhe in der Union hatte am Mittwoch vergangener Woche der neue Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen, Christian Hartmann, gesorgt, als er eine Koalition mit der AfD nach der Landtagswahl 2019 nicht ausschließen wollte. Anschließend sagte auch der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland, er könne sich mittelfristig eine Koalition mit der CDU vorstellen.

Bisher hatte Gauland stets vor einer zu raschen Regierungsbeteiligung seiner Partei gewarnt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und andere führende Politiker von CDU und CSU haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen.

spiegel


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