Doch es gibt einen Trick, mit dem schlaue Gastwirte diese gesunde Vorsicht aushebeln und uns zum Geldausgeben bewegen können: Bei einem dicken Kellner bestellen wir viel mehr als bei einer Bedienung mit normaler Figur. Das ist das Ergebnis einer Studie der Uni Jena und der Cornell Universität in New York.
Bestell-Wahrscheinlichkeit mit dickem Kellner vier Mal höher
Besonders beim Nachtisch lassen sich Restaurantgäste durch einen übergewichtigen Kellner zum Schlemmen hinreißen: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bei einer dicken Bedienung ein Dessert bestellen, ist vier Mal höher als bei einem schlanken Kollegen, schreiben die Forscher. Auch beim Alkohol wirkt das Prinzip. Hier erhöht ein dicker Kellner die Wahrscheinlichkeit um 17,65 Prozent.
Der Grund dafür, dass wir uns so leicht verführen lassen, liegt auf der Hand: Eine übergewichtige Person „etabliert eine soziale Norm“, schreiben die Forscher, die für ihre Studie knapp 500 Bestellvorgänge in Restaurants beobachteten. Mit anderen Worten: Der dicke Kellner nimmt jedem das schlechte Gewissen.
Vor dem dicken Kellner sind wir übrigens alle gleich. Die Verführung wirkt nämlich unabhängig von unserem eigenen Gewicht, stellt die Studie weiter fest.
So entziehen Sie sich der Manipulation
Frühere Forschungen hatten bereits andere Faktoren identifiziert, die unsere Esslust steigern: Helles Licht und laute Musik, zum Beispiel.
Doch was lässt sich dagegen tun, dass wir unsere guten Vorsätze im Restaurant einfach vergessen? Am besten hält man sich an einfache Regeln: Kein Nachtisch nach dem Mittagessen, kein Alkohol unter der Woche. Kennt man das Restaurant bereits, kann man ja schon entscheiden, was man bestellen wird, bevor man in den Bann des dicken Kellners gerät.
Im Notfall hilft ein simpler Trick: Essen Sie mit Gabeln von kleinen Tellern. Dann essen Sie nicht so schnell und das Sättigungsgefühl stellt sich ein, bevor der Kellner Sie nach mehr fragt.
Tags: